Bei den Kosten für Pflegeheime gibt es einer Studie zufolge große regionale Unterschiede. Am teuersten ist die Pflege mit durchschnittlich 4078 Euro pro Monat in Coburg, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) herausfand. Am günstigsten ist sie demnach in Wilhelmshaven mit 2288 Euro. Im Schnitt lagen die Kosten bei 2948 Euro. „Die Kosten der vollstationären Pflege variieren regional stark“, lautet das Fazit der Untersuchung, die der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorab vorlag.
Sachsen-Anhalt (2456 Euro) und Niedersachsen (2585 Euro) weisen die geringsten Eigenbeteiligungen auf, während die höchsten Kosten überwiegend in Nordrhein-Westfalen (3314 Euro) zu beobachten sind. Die Unterschiede sind zudem durch ein starkes Stadt-Land-Gefälle geprägt. Dicht besiedelte Regionen wie Düsseldorf, Köln, Hamburg und Stuttgart seien von überdurchschnittlich hohen Kostenbelastungen gekennzeichnet. In ländlich geprägten Regionen fallen die Eigenbeteiligungen hingegen oftmals unterdurchschnittlich aus.
Größe der Heime hat einen Einfluss
Bestimmender Faktor für die Höhe der selbst zu tragenden Eigenbeteiligung sind den Angaben nach die pflegebedingten Kosten (EEE). Diese wiederum werden stark von Personalkosten geprägt. Regionale Unterschiede bei den Arbeitnehmerentgelten liefern demnach einen signifikanten Beitrag zur Erklärung der Pflegekostenunterschiede. Das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz und die Tarifpflicht seit 2022 hätten die Pflege enorm verteuert.
Neben den Löhnen spielt auch der Mietpreis eine Rolle. In Regionen mit hohen Wohnkosten liegen die Preise für vollstationäre Pflege „signifikant höher“. Zudem hat auch die Größe der Heime einen Einfluss. „Denn die Kosten für den vollstationären Heimaufenthalt sind im Durchschnitt in größeren Einrichtungen niedriger“, hieß es.
Die Studie basiert auf der Auswertung von Preisdaten von insgesamt 10.820 vollstationären Pflegeheimen in Deutschland, die auf der Plattform „pflegelotse.de“ des Verbands der Ersatzkassen bereitgestellt werden.