„Falcone“ von Roberto Saviano: Als die Bombe explodierte

Zu den wenigen Gedenktagen, die dasjenige politisch zutiefst gespaltene Italien in seltener Einigkeit begeht, gehört dieser Todestag des Richters Giovanni Falcone. Viele erinnern sich daran, wo sie sich an jenem 23. Mai 1992 befanden, in welcher Situation sie die Nachricht erreichte. Wie sie die Bilder sahen von dieser aufgerissenen Autobahn unter den beiden grünen Schildern: Palermo geradeaus, Abfahrt Capaci rechts. Nichts war geblieben vom Asphalt, wenig von den beiden Autos, die um 17.56 Uhr von einer gewaltigen Sprengstoffexplosion in die Luft geschleudert worden waren. Die Seismografen eines übrig hundert Kilometer entfernten geophysikalischen Observatoriums zeichneten Schwingungen uff wie zwischen einem Erdbeben, qua in dem Krater zwischen Capaci Falcone, seine Frau Francesca Morvillo und drei Leibwächter starben.

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