Nach der Explosion an einem Bekleidungsgeschäft in der Kölner Ehrenstraße geht die Kölner Polizei davon aus, dass es eine Verbindung zur Organisierten Kriminalität in den Niederlanden gibt. „Die Verbindungen zur OK in den Niederlanden liegen auf der Hand“, sagte Kriminaldirektor Michael Esser in einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag. „Sprengungen zur Warnung oder Schüsse auf Häuser sind dort schon seit Langem an der Tagesordnung. Die Verbindung zu niederländischen Straftätern – so viel kann ich sagen – lässt sich auch bereits durch bisherige Erkenntnisse belegen.“
Man könne allerdings heute „noch keine Ermittlungserfolge präsentieren“, so Esser weiter. Diejenigen, denen der Angriff wohl galt, schwiegen bislang – dafür hätten sie „möglicherweise einen guten Grund“, sagte Esser. Solange man nicht genau wisse, worauf die Attacken abzielten, müsse man weiterhin von einer hohen Gefährdung für weitere Fälle dieser Art ausgehen. Man habe entsprechend Personal dafür abgestellt.
Zuletzt hatten sich in und um Köln Vorfälle gehäuft, die auf einen Ursprung in der Organisierten Kriminalität hindeuten. Wenige Tage vor der Explosion an dem Bekleidungsgeschäft hatte es bereits eine Explosion an einer Diskothek gegeben, einige Wochen zuvor hatte das SEK eine Geiselnahme beendet, die ebenfalls dem Bereich der Organisierten Kriminalität zugerechnet wird. Derartige Vorkommnisse bedeuteten „große Herausforderungen“ durch „beispiellose Fälle“, die man in Köln bislang nicht in dieser Form gekannt habe, sagte Esser.
Der mutmaßliche Täter, der für die Explosion an der Diskothek verantwortlich sein soll, sei wohl aus den Niederlanden „zur Tat angereist und anschließend wieder ausgereist“. Daher fahnde man auch international. Esser bat zudem um Hinweise aus der Bevölkerung. Jeder noch so kleine Hinweis könne hilfreich sein. „Wir halten Kräfte rund um die Uhr bereit, die dann auch dankbar sind und diesen Hinweisen nachgehen werden.“
Source: welt.de