Bei einem Referendum in Basel haben die Wählerinnen und Wähler der Mitfinanzierung des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 durch Steuergelder zugestimmt. Vorläufigen Ergebnissen
zufolge gab es 66,2 Prozent Ja-Stimmen für
die Zuschüsse des Kantons Basel-Stadt in Höhe von knapp
35 Millionen Schweizer Franken (37,6 Millionen Euro).
Die
Initiative für das Referendum war auf die kleine ultrakonservative,
christlich-fundamentalistische Partei EDU zurückgegangen. Sie hatte
mit dem Referendum die Entscheidung des Basler Großrats für die Subvention angefochten. Die EDU hatte eine „Verschwendung“
öffentlicher Gelder für eine „blasphemische“ Musikveranstaltung
angeprangert. Sie kritisierte den ESC als „Propagandaplattform“ für homosexuelle und non-binäre Menschen, die Satanismus und Okkultismus Vorschub leiste.
Außerdem sei die aufgeladene politische Stimmung ein Sicherheitsrisiko,
argumentierte die EDU.
Basel soll den ESC im Mai 2025 ausrichten. Politik und Wirtschaft hatten sich im Vorfeld deutlich hinter das Event
gestellt. Im September hatte das Kantonsparlament fast einstimmig für
den Kredit gestimmt.
Europäische Rundfunkunion trägt die meisten Ausgaben
2024 hatte Nemo aus der Schweiz den ESC im
schwedischen Malmö gewonnen, weshalb die Schweiz nun zum dritten
Mal den Wettbewerb ausrichten darf. Basel setzte sich gegen andere
Schweizer Städte als Austragungsort durch.
Hätte das Referendum in Basel Erfolg gehabt, hätte das
ESC-Begleitprogramm erheblich reduziert werden müssen. Das Spektakel
im Mai 2025 wäre somit deutlich kleiner ausgefallen, auch wenn die
Hauptlast der Ausgaben die Europäische Rundfunkunion EBU trägt.
Der ESC dauert rund eine Woche. Höhepunkt sind die drei Liveshows zum
Halbfinale und dem Finale am 13., 15. und 17. Mai 2025. Sie erreichen
erfahrungsgemäß weltweit zwischen 150 und 180 Millionen
TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer. Hauptveranstaltungsort für die Shows
mit Publikum ist die Basler St. Jakobshalle.