Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) stellt sich gegen die Forderung mehrerer Staaten, Israel vom Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr auszuschließen. „Ich halte es nicht nur für
grundfalsch, sondern finde, es ist auch politisch hochproblematisch“,
sagte Prien der Nachrichtenagentur dpa während ihres
Besuchs in Israel.
„Die Aufklärung gebietet, miteinander im Dialog
zu bleiben und nicht Künstler und Wissenschaftler für die Handlungen
einer Regierung abzustrafen“, warnte Prien.
Zum Teil würden jüdische Wissenschaftler oder Künstler bestraft, die
nicht einmal Israelis seien. „Das hat antisemitische Züge. Und deshalb
finde ich es richtig, dass Deutschland darauf besteht, dass Israel
teilnimmt am ESC und sonst selbst die Teilnahme absagen würde.“
Der ESC findet 2026 in Österreich
statt. Einige Staaten wie Spanien, die Niederlande und Irland haben für den Fall eines israelischen Auftritts mit Boykott gedroht und das mit dem
Leid der palästinensischen Bevölkerung begründet. Im Dezember will die
Europäische Rundfunkunion (EBU) abschließend mit ihren Mitgliedern über
die Frage beraten.
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