Europäische Zentralbank: Inflation in dieser Eurozone niedriger qua geschätzt

Die Inflation in der Eurozone lag im September bei 1,7 Prozent. Damit war sie 0,1 Prozentpunkte niedriger als in der vorläufigen Schätzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Das teilte das EU-Statistikamt Eurostat mit. Schon die Schätzung von 1,8 Prozent hatte die Inflation erstmals seit mehr als drei Jahren unter dem Zielwert von zwei Prozent angesetzt. 

Im August lag die Inflation noch bei 2,2 Prozent, im September 2023 bei 4,3 Prozent. Ihren Höhepunkt hat die Inflation in der Eurozone im Oktober 2022 erreicht, nachdem das Wachstum Anfang 2021 begonnen hatte. Damals lag sie bei 10,6 Prozent.

Nach Einschätzung der Statistiker wirkte sich vor allem der Rückgang bei Energiepreisen auf die Inflation aus: Im Vergleich zum September 2023 sanken sie um 6,1 Prozent. Dienstleistungen waren hingegen im Jahresvergleich um 3,9 Prozent teurer.

Hoher Leitzins bekämpft Inflation, aber schadet der Konjunktur

Die noch stärker als erwartet gesunkene Teuerungsrate erhöht nach Einschätzung von Experten die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB den Leitzins ein weiteres Mal senkt. Darüber entscheidet die EZB bei ihrer Sitzung am heutigen Donnerstag in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Es wäre die zweite Zinssenkung in Folge.     

Im Kampf gegen die hohe Inflation infolge der Energiekrise hatte die EZB den Leitzins ab dem Sommer 2022 zehnmal in Folge auf schlussendlich 4,5 Prozent erhöht. Hohe Leitzinsen machen die Kreditaufnahme für Geschäftsbanken und damit auch ihre Kunden teurer. Das führt zu niedrigeren Kreditaufnahmen und Ausgaben bei Unternehmen, was die Nachfrage nach Gütern sinken und deren Preis wieder fallen lässt.

Die Maßnahme gilt daher als klassisches Instrument, um Inflation zu bekämpfen. Langfristig wirkt sie sich jedoch negativ auf die Konjunktur aus, da sie Investitionen dämpft. Daher hatte die EZB angekündigt, die Leitzinsen zu senken, sobald die Inflation wieder in der Nähe des Zwei-Prozent-Zielwerts liegt. Inzwischen liegt der Leitzins bei 3,5 Prozent, nach Einschätzung von Fachleuten dürfte er nun auf 3,25 Prozent gesenkt werden.

„Ein Sieg gegen die Inflation ist in Sicht“

Darauf deuten auch Aussagen der Währungshüter: „Ein Sieg gegen die Inflation ist in Sicht“, sagte etwa der französische Zentralbankchef François Villeroy, der dem EZB-Rat angehört, bereits vergangene Woche dem Radiosender France Info. Die Bekanntgabe der EZB-Entscheidung wird am Nachmittag erwartet.

Innerhalb der Eurozone sind die jeweiligen Inflationsraten in den einzelnen Ländern stark unterschiedlich. Am niedrigsten ist der Wert in Irland mit null Prozent, Litauen mit 0,4 Prozent sowie Slowenien und Italien mit 0,7 Prozent in beiden Ländern. Am höchsten ist die Inflation mit 4,8 Prozent in Rumänien, 4,3 Prozent in Belgien und 4,2 Prozent in Polen. 

Deutschland liegt mit einem Wert von 1,8 Prozent nah am Mittel der Eurozone. Das Statistische Bundesamt gab die September-Inflation in Deutschland zuletzt sogar mit nur 1,6 Prozent an. Die Differenz ergibt sich aus leicht unterschiedlichen Berechnungsmethoden des Bundesamts und der EZB.

Die Inflation in der Eurozone lag im September bei 1,7 Prozent. Damit war sie 0,1 Prozentpunkte niedriger als in der vorläufigen Schätzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Das teilte das EU-Statistikamt Eurostat mit. Schon die Schätzung von 1,8 Prozent hatte die Inflation erstmals seit mehr als drei Jahren unter dem Zielwert von zwei Prozent angesetzt. 

Im August lag die Inflation noch bei 2,2 Prozent, im September 2023 bei 4,3 Prozent. Ihren Höhepunkt hat die Inflation in der Eurozone im Oktober 2022 erreicht, nachdem das Wachstum Anfang 2021 begonnen hatte. Damals lag sie bei 10,6 Prozent.

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