Vor einiger Zeit scrollte
ich mich gerade durch meinen Feed auf Instagram, als mich zwischen Werbung für
handgefertigten Schmuck, Kollagen im Morgenkaffee und Reisetipps für Mexiko
unerwartet das Wort Eugenik ansprang. Der damalige Vorstandsvorsitzende
der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen, Klaus Heckemann, hatte den Begriff
im Juni im Vorwort der Zeitschrift der Vereinigung verwendet und klang
in den Zitaten des Artikels, der mir in die Timeline gerutscht war,
leider verdächtig nach meinem Urgroßvater, der sich zu NS-Zeiten als Orthopäde
für die sogenannte Rassenhygiene starkgemacht hatte. Die Idee einer
freiwilligen Mutationssuche bei Frauen mit Kinderwunsch nach
autosomal-rezessiven vererbbaren schweren Erkrankungen, schrieb Klaus
Heckemann, sei zweifellos Eugenik. „Aber in ihrem besten und humansten Sinn.“