ESC in Malmö: Norwegische Punkte-Ansagerin sagt Teilnahme aus Protest ab

Wenige Stunden vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) hat die norwegische Punkte-Ansagerin ihre Mitwirkung abgesagt. Die Sängerin Alessandra Mele begründete den Schritt in einem Instagram-Video mit dem israelischen Vorgehen im Gazastreifen. „Derzeit findet ein Genozid statt“, sagte die 21-Jährige und rief dazu auf, sich von „Liebe zur Wahrheit“ führen zu lassen.

Das ESC-Motto „United by Music“ (Vereint durch Musik) passe zu ihrer Motivation, Musik zu machen, sagte Mele. „Aber derzeit sind diese Worte nur leere Worte.“ Die Sängerin hatte voriges Jahr „mit Queen of Kings“ für Norwegen den fünften Platz beim ESC erreicht. Für Mele soll die Moderatorin Ingvild Helljesen vom Sender NRK einspringen.

Zuvor hatte die Europäische Rundfunkunion (EBU) den niederländischen Kandidaten Joost Klein vom Wettbewerb ausgeschlossen. Grund dafür seien Polizeiermittlungen im Zusammenhang mit einem Zwischenfall nach dem Halbfinal-Auftritt Kleins am Donnerstagabend. Der Ausschluss habe nichts mit Kleins Verhalten gegenüber der israelischen Starterin zu tun.

Krisentreffen in Malmö

In Malmö haben die Organisatoren des ESC nach Informationen von NRK und des schwedischen Senders SVT ein Krisentreffen einberufen. Die Vertreter von Irland, der Schweiz und Griechenland waren zuvor nicht zur Flaggenparade erschienen.

Bambie Thug aus Irland, der die Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan wiederholt kritisiert hatte, verpasste auch die Probe am Samstag. Bei Instagram schrieb Bambie Thug, es habe eine „Situation“ gegeben, als die Künstler die Bühne zur Flaggenparade betreten wollten. Die EBU als ESC-Veranstalterin teilte mit, die Lage zu prüfen.