Südkoreas Militär hat bei einem Zwischenfall an der streng bewachten Grenze zu Nordkorea nach eigenen Angaben Warnschüsse abgegeben. Grund dafür sei gewesen, dass nordkoreanische Soldaten die militärische Demarkationslinie überschritten hätten, teilte das südkoreanische Militär mit. Die nordkoreanischen Soldaten seien danach umgekehrt.
Die Armee überwache die Aktivitäten des nordkoreanischen Militärs genau und ergreife die notwendigen Maßnahmen. Am Montag hatte das südkoreanische Militär mitgeteilt, dass etwa 1.500 Nordkoreaner in der entmilitarisierten Zone am Aufbau von Stacheldrahtanlagen und anderen Arbeiten während Militärübungen des Nordens beteiligt gewesen seien.
Auf der koreanischen Halbinsel sind die Spannungen angesichts wiederholter Raketentests und Drohungen des abgeschotteten kommunistischen Nordens hoch. Die beiden koreanischen Staaten befinden sich technisch gesehen immer noch im Kriegszustand, da der Korea-Krieg von 1950 bis 1953 lediglich mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete.
US-Präsident Donald Trump ist eigentlich mit dem Versprechen angetreten, wieder Verhandlungen mit Nordkorea aufzunehmen wie schon in seiner ersten Amtszeit. Die Führung in Pjöngjang hat bisher keine Bereitschaft dafür gezeigt und umstrittene Waffentests fortgesetzt. Südkorea wiederum befindet sich in einer politischen Krise, nachdem Präsident Yoon Suk Yeol wegen seiner Verhängung des Kriegsrechts vergangene Woche endgültig seines Amtes enthoben wurde. Anfang Juni soll es Neuwahlen geben.