Die Bundesregierung will die energieintensive Industrie ab dem kommenden Jahr mit einem staatlich subventionierten Strompreis entlasten. „Ich gehe davon aus, dass wir den Industriestrompreis zum 1. Januar 2026 einführen werden“, kündigte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) auf einer Industriekonferenz am Montag in Berlin an. Die Verhandlungen mit der Europäischen Kommission befänden sich in den letzten Zügen. Die dafür nötigen Haushaltsmittel sollten 2027 rückwirkend bereitgestellt werden. Dies werde an die Bedingung geknüpft, dass die Unternehmen 50 Prozent in mehr Effizienz und Nachhaltigkeit investierten. Die Nachweise dafür sollten so bürokratiearm wie möglich gestaltet werden.
Reiches Ankündigung kommt wenige Tage vor einem „Stahlgipfel“ am Donnerstag bei Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), bei dem es um die schwierige Lage der Branche geht.
Der Industriestrompreis sei ein wichtiger Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlbranche, sagte Reiche. Als noch wichtiger bezeichnete sie es, die sogenannte Strompreiskompensation über 2030 hinaus zu verlängern. Auch dazu gebe es gute Signale der Kommission. Man gehe davon aus, dass dies in den nächsten Wochen beschlossen werde.
Beim Industriestrompreis geht es um eine staatliche Förderung, um den Strompreis für energieintensive Unternehmen zu senken. Die EU-Kommission hatte unter bestimmten Voraussetzungen den Weg für einen Industriestrompreis bereits generell frei gemacht.