Energiewende: Letztes britisches Kohlekraftwerk schließt

Nach mehr als 140 Jahren stellt Großbritannien die Stromerzeugung aus Kohle ein. Das letzte Kohlekraftwerk in Ratcliffe-on-Soar südwestlich von Nottingham wird geschlossen. Es war 1968 eröffnet worden. Im Juni hatte ein Zug die letzte Lieferung von 1.650 Tonnen Kohle gebracht.

Im Jahr 2021 hatte die konservative Regierung des damaligen Premierministers
Boris Johnson den Kohleausstieg noch einmal um ein
Jahr vorgezogen
. Künftig soll nur noch sauberer Strom verwendet werden.

Damit ist das Vereinigte Königreich das erste wohlhabende Industrieland, das aus der Kohle aussteigt, wie unter anderem die Zeitung Times schreibt. Die Denkfabrik E3G schrieb vor wenigen Tagen: „Der Geburtsort der Kohleverstromung steht kurz davor, kohlefrei zu werden.“

Regierung verspricht Energiesicherheit und neue Jobs

Energiestaatssekretär Michael Shanks von der sozialdemokratischen Labourpartei sagte, die Kohlearbeiter könnten stolz sein, dass sie das Land mehr als 140 Jahre lang angetrieben hätten. „Die Kohleära mag zwar enden, aber ein neues Zeitalter guter Arbeitsplätze im Energiesektor beginnt jetzt erst für unser Land.“ Dazu zählten etwa Windkraft und neue Technologien wie die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid.

Dies trage dazu bei, die Energiesicherheit und -unabhängigkeit zu stärken, Familien vor internationalen Preissteigerungen für fossile Brennstoffe zu schützen und damit Arbeitsplätze zu schaffen und den Klimawandel zu bekämpfen, sagte Shanks. Großbritannien solle „eine Supermacht im Bereich saubere Energie“ werden.

Der britische
Klimaregierungsberater Chris Stark sagte der Times, Großbritannien sei beim Kohleausstieg
anderen G7-Volkswirtschaften „weit voraus“. Die G7-Staaten hatten sich im Frühjahr auf einen Kohleausstieg bis 2035 geeinigt.

Atomkraft hilft bei früherem Kohleausstieg

Vor gut 100 Jahren wurde fast der gesamte Strom in Großbritannien durch Kohleverbrennung erzeugt. Heute spielt Kohle kaum noch eine Rolle. 2023 lag der Anteil am Energiemix bei 1,3 Prozent. Der deutlich frühere Kohleausstieg Großbritanniens im Vergleich zu Deutschland ist auch deshalb möglich, da das Land weiterhin auf Atomkraft zur Energiegewinnung setzt. 

In Deutschland ist der Kohleausstieg für 2038 vereinbart. Die Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP hatte sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, dieses Datum „idealerweise“ auf 2030 vorzuziehen.

Seit der Eröffnung des ersten Kraftwerks 1882 haben die britischen Kohlekraftwerke laut dem Klimaportal Carbon Brief insgesamt 4,6 Milliarden Tonnen Kohle verbrannt und 10,4 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen – mehr, als die meisten Länder jemals aus allen Energiequellen produziert haben.

Nach mehr als 140 Jahren stellt Großbritannien die Stromerzeugung aus Kohle ein. Das letzte Kohlekraftwerk in Ratcliffe-on-Soar südwestlich von Nottingham wird geschlossen. Es war 1968 eröffnet worden. Im Juni hatte ein Zug die letzte Lieferung von 1.650 Tonnen Kohle gebracht.

Im Jahr 2021 hatte die konservative Regierung des damaligen Premierministers
Boris Johnson den Kohleausstieg noch einmal um ein
Jahr vorgezogen
. Künftig soll nur noch sauberer Strom verwendet werden.

Damit ist das Vereinigte Königreich das erste wohlhabende Industrieland, das aus der Kohle aussteigt, wie unter anderem die Zeitung Times schreibt. Die Denkfabrik E3G schrieb vor wenigen Tagen: „Der Geburtsort der Kohleverstromung steht kurz davor, kohlefrei zu werden.“

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