Energiepreise: Inflationsrate in der Eurozone steigt auf zehn Prozent

Die bereits hohe Inflation in der Eurozone ist weiter angestiegen. Im September erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Es ist der stärkste Anstieg seit Einführung des Euro.

Analystinnen haben mit einer Inflationsrate von 9,7 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 9,1 Prozent gestiegen, schon das war ein Höchstwert gewesen.

Getrieben wurde die Teuerung abermals durch den sehr starken Anstieg der Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 40,8 Prozent erhöhten. Auch Lebens- und Genussmittel verteuerten sich mit 11,8 Prozent deutlich. Industriegüter waren 5,6 Prozent teurer als im Vorjahr, für Dienstleistungen mussten 4,3 Prozent mehr gezahlt werden. Die Kerninflation ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg von 4,3 auf 4,8 Prozent.

Inflation im Baltikum am höchsten

Nach Ländern aufgeschlüsselt waren die Länder im Baltikum besonders betroffen: In Estland, Lettland und Litauen betrug die Gesamtinflation im September jeweils mehr als 22 Prozent. In Deutschland betrug die nach europäischen Standards berechnete Inflationsrate 10,9 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Die EZB versucht mit höheren Zinsen gegen die hohe Teuerung vorzugehen, nachdem sie längere Zeit gezögert hatte. Für die kommenden Monate wird mit weiteren deutlichen Zinsanhebungen gerechnet.

EnergieEurozoneInflationWirtschaft