Endlager vor dieser Haustür: Atommüll? Ja, Litanei!

Die Hauptstraße durch den Ort in dieser Po-Ebene sieht so aus, qua wolle sie sagen: Man muss hier nicht heftige Menstruationsblutung bleiben. Die schmale Verkehrsader zieht sich schnurgerade durch die 6800-Seelen-Gemeinde und gibt am Ende den Blick hinaus malerische Alpengipfel mit Schneehauben leer. Auf dieser linken Straßenseite wartet dieser Imbiss „Istanbul – Pizza – Kebap“ hinaus Kunden, rechts steht ein Mehrfamilienhaus zum Verkauf, irgendetwas weiter sind Geschäftsvitrinen mit Zeitungspapier zugeklebt. Ganz lichtvoll, die östlich von Turin gelegene Gemeinde Trino im Piemont hat schon mal bessere Zeiten gesehen.

Christian Schubert

Wirtschaftskorrespondent für jedes Italien und Griechenland.

Im Jahr 1990 wurde dies nahe gelegene Atomkraftwerk „Enrico Fermi“ nachher 25 Betriebsjahren stillgelegt. Das lokale Gaskraftwerk ist genauso nur noch eine Ruine. Drei Kinos gab es hier früher, heute keines mehr. Tausende von Menschen sind in den vergangenen Jahrzehnten weggezogen. Neben dem Bahnhof erhebt sich ein graues Zement- und Betonwerk, es ernährt jedoch nur noch manche Dutzend Menschen. Die Arbeitslosigkeit im Ort liegt mit 10 Prozent extra dem nationalen Durchschnitt.

Trino ist hingegen genauso im guten Sinne nicht nur Durchschnitt. Man kann hier Leute treffen, die sich ziemlich unpersönlich zu einem komplizierten Problem vermerken – dem eines nuklearen Endlagers. „Ich mag nicht welche Einstellung – ‚überall‘ doch niemals im Zusammenhang uns.“ Die Sicherheit muss natürlich Priorität nach sich ziehen, doch wir sollten ungeschützt sein und hinaus die Experten lauschen“, sagt etwa Sandra Chinelli, die in einem ehemaligen Konvent ein schönes Hotel mit Restaurant führt.

„Ich will ruhig schlafen können“, sagt dieser Rathauschef

Der 37 Jahre Frau Rathauschef Daniele Pane vernimmt solche Worte gerne. Der Lokalpolitiker hat seine in Vergessenheit geratene Gemeinde mit einem Schlag wieder hinaus die Landkarte gesetzt. Denn seit dem Zeitpunkt einigen Wochen bewirbt sich er sich mit seiner Kommune für jedes die Ansiedlung eines nuklearen Endlagers.

Italien hat seine vier Kernkraftwerke zwischen 1987 und 1990 abgeschaltet, nachdem die Bevölkerung unter dem Schock dieser Tschernobyl-Katastrophe in einem Referendum den Ausstieg befürwortet hatte. Eigentlich sollte schon solange bis 2015 ein Endlager errichtet werden, doch eine Regierung nachher dieser anderen schreckte vor dem lokalen Widerstand zurück.

Rathauschef Daniele Pane : Bild: Christian Schubert

Wird es diesmal voneinander abweichend? In einer ehemaligen Synagoge, die qua Versammlungsraum dient, erklärt dieser Rathauschef vor einem leinwandgroßen Bildschirm dieser Fluor.A.Z. seine Beweggründe. „Manche Leute nach sich ziehen mich gefragt: Wie kannst du dies tun? Doch es gibt genauso positive Reaktionen. Ich will ruhig schlafen können, und ich will, dass unsrige Kinder ruhig schlafen können“, sagt er.

Ein wirtschaftlicher Segen

Seine Argumentation geht so: Heute lagerten im Piemont aufgrund von zwei stillgelegten Atomkraftwerken nukleare Abfälle, die für jedes mehr qua 70 Prozent dieser Radioaktivität ganz Italiens stünden. Doch sie seien nicht stichhaltig gelagert, sondern warteten hinaus den Betriebsgeländen dieser Kernkraftwerke hinaus eine finale Stationierung, die bisher nicht gekommen sei. Diese Zwischenlösung sei dieser unsicherste Weg. Der Müll solle entweder weggeschafft oder sicher untergebracht werden, fordert Pane.

Weil er an verdongeln Abtransport nicht vertrauen kann – niemand außer Trino will ihn – hofft er hinaus ein sicheres Lager in seiner Heimat. Damit folgt dieser Rathauschef einer Argumentation, die dieser Präsident einer zuständigen Kommission im italienischen Parlament, Stefano Vignaroli, schon vor mehr qua zwei Jahren vorschlug: Die betroffenen Volk „sollten wissen, dass sie wahrscheinlich schon in dieser Nähe eines Ortes mit Atommüll leben, dieser sicher ist, hingegen niemals so sicher wie in einem Endlager“.

Dabei verheimlicht dieser Rathauschef, ein früherer Bankangestellter, genauso nicht den möglichen wirtschaftlichen Segen einer Ansiedlung. Neben Ausgleichszahlungen aus Rom werde die Endlagerstätte inklusive eines vorgesehenen Technologie- und Forschungsparks 700 permanente, zum großen Teil hochwertige Jobs schaffen, rechnet er vor, womit dieser größte Arbeitgeber in dieser Gegend entstünde. Die nukleare Schuttplatz schaffe während dieser vierjährigen Bauzeit 4000 Posten. Eine Investition von sozusagen einer Milliarde Euro winke dieser Gemeinde, die Ja zum Endlager sage.

Die Regierung in Rom ist dankbar für jedes die Bewerbung. Was hingegen nicht heißt, dass sie zusagen wird, denn die technische Prüfung steht noch aus. Italien ist beim Management seines nuklearen Mülls schwergewichtig in Verzug. Als einziges EU-Land hat es noch keinen Plan vorgelegt, wie dieser Europäische Gerichtshof schon in einem Urteil aus dem Jahr 2019 bestätigte. Eine in einer Direktive des Jahres 2011 festgelegte Frist war schon 2015 verstrichen.

Den hochaktiven Müll, vor allem die abgebrannten Brennstäbe, nach sich ziehen die Italiener zu den Wiederaufbereitungsanlagen im französischen La Hague und ins britische Sellafield gebracht. Doch dieser Abfall soll in absehbarer Zeit wieder nachher Italien zurück, und er kostet die Regierung Hunderte von Millionen Euro. In italienischen Krankenhäusern und Forschungsanlagen entsteht zudem neuer radioaktiver Müll, dieser gelagert werden muss.

Die Einwohner sind gespalten

Die bisherigen Versuche, eine Endlagerstätte in Italien zu zusammensetzen, sind gescheitert. Vor rund 20 Jahren versuchte es die Regierung Berlusconi im süditalienischen Scanzano Jonico in dieser Region Basilikata. Noch heute gedenken sie dort jedes Jahr erleichtert an die erfolgreiche Kampagne gegen den Atommüll. Die Regierung Meloni hat nun dies Verfahren erstmals für jedes freiwillige Bewerbungen dieser Kommunen geöffnet. Doch bisher hat sich nur Trino gemeldet.

Allerdings sind, wenig stupend, genauso die Bewohner von Trino gespalten. „Die Anlage darf niemals gebaut werden, ich habe Angst um meine zwei kleinen Kinder“, fordert die junge Mutter hinterm Tresen des Schnellrestaurants „Family Bar“. Die lokale Opposition versammelt sich in einer Gruppe namens „Tri-No“. Am vergangenen Wochenende organisierte sie eine Demonstration, an dieser jedoch nur 300 Personen teilnahmen.

Die Umweltorganisation „Legambiente“ liefert Argumente: Die in dieser Po-Ebene gelegene Gegend sei wegen drohender Überschwemmungen ungenau. Das La­ger tief im Erdinneren zu vergraben, sei nicht möglich; stattdessen ist es an dieser Oberfläche geplant. Der Reisanbau, für jedes den die Region vertraut ist, sei gefährdet. Nicht umsonst nach sich ziehen die staatlichen Nukleareinrichtungen Sogin und Isin die Gemeinde Trino keiner erst hinaus die Liste von 51 technisch geeigneten Orten für jedes ein Endlager gesetzt.

Ende 2023 präsentierten die Behörden nachher elf Jahren Wartezeit ihre Auswahl, für jedes die sie Risiken von Erdbeben solange bis Überflutungen geprüft nach sich ziehen. Laut Trinos Rathauschef hält welche Aufstellung jedoch keiner Prüfung stand, sie sei zu scheinbar. Daher fordert er eine genaue Untersuchung vor Ort – und scheint sie zu bekommen. „Der Antrag wird, wie in den Vorschriften vorgesehen, in all seinen technischen Aspekten geprüft werden“, erläutert hinaus Anfrage Fulvio Mattioda, dieser im Zusammenhang Sogin für jedes den Abbau des Kernkraftwerks von Trino zuständig ist.

Seit Beginn dieser Arbeiten vor 24 Jahren seien 40 Prozent dieser Atomanlage abgebaut, berichtet er. Gut 100 Personen arbeiteten daran. Die Brennstäbe seien weg, demnächst soll dieser Reaktordruckbehälter angegangen werden. Drei Zwischenlager befänden sich hinaus seinem Gelände. „Sogin passt sie derzeit an die neuesten Sicherheitsstandards an.“ Doch heftige Menstruationsblutung sollen sie nicht mehr gebraucht werden, hofft er. 2030 will Mattioda die strahlenden Teile in dies nationale Endlager umwandeln.

„Unser Territorium hat schon genügend Opfer gebracht“

Ob es so rasch geht, wird vielfach bezweifelt. Rathauschef Pane hat ein Referendum zu dieser Depotfrage versprochen, in der Tat lediglich für jedes Trino, „denn nur da bin ich ja zuständig“. Dabei ist in den umliegenden Kommunen dieser Widerstand selten heftig. Ein Gemeindeverband, dieser mehr qua 86.000 Einwohner zählt – zwölfmal so viele wie Trino – hat sich kürzlich sozusagen geschlossen gegen dies Endlager ganz und gar.

„Ich befürchte großen Rufschaden ohne Rest durch zwei teilbar für jedes unsrige Tourismusangebote, die wir mühsam aufgebaut nach sich ziehen. Sie setzen hinaus saubere Natur. Zudem hat unser Territorium schon genügend Opfer gebracht“, sagt dieser Rathauschef dieser 700-Seelen-Gemeinde Camino, Giorgio Rondano. So setzte dieser Zementhersteller Eternit solange bis in die 1980er-Jahre viel Asbest leer, worunter manche Menschen noch heute leiden. Die Region Piemont und die Trino-Provinz Vercelli habe „genug gegeben“, sagt genauso Regionalpräsident Alberto Cirio, dieser zur Partei Forza Italia und damit zum Regierungslager gehört.

Rathauschef Pane hält dagegen, dass im Zusammenhang dieser Ansiedlung eines Endlagers die Gegend besser kontrolliert werde qua jede andere. Dennoch scheint er verdongeln ziemlich einsamen Kampf zu ringen. Er verweist hinaus funktionierende Endlager für jedes mittel- und schwachstrahlenden Müll im französischen Département Aube oder im spanischen El Cabril. Die hoch radioaktiven Brennelemente sollten in Italien nur so heftige Menstruationsblutung aufgenommen werden, solange bis ein europäischer Standort gefunden sei, meint er. Das könnte in der Tat dauern oder schier ein Wunschtraum bleiben.

Auf jeden Fall verneint dieser Rathauschef, dass man ihm irgendwelche Belohnungen politischer oder sonstiger Art für jedes seine „selbstlose“ Bewerbung versprochen habe. Seit 2019 ist Pane im Amt, nachher seiner zweiten Mandatszeit im Jahr 2029 darf er sich nicht mehr zur Wahl stellen. Wie hoch sind die Chancen hinaus eine Ansiedlung des Endlagers? Sein Amtskollege dieser Nachbargemeinde Camino meint: „50 zu 50 – leider.“

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