Emissionsarmer Kraftstoff: Tankstellen die Erlaubnis haben ab Mittwoch Diesel aus Pflanzenöl verkaufen

Ab Mittwoch darf die Dieselsorte HVO100 an Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Die dafür notwendige Verordnung wurde am Dienstag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Der ADAC begrüßte die Freigabe als wichtigen Beitrag zur CO₂-Senkung von Dieselautos.

Der neue Kraftstoff aus wasserstoffbehandelten alten Pflanzenölen und Fettresten senkt den CO₂-Ausstoß von Dieselfahrzeugen um rund 90 Prozent. ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze sagte, allein mit E-Autos ließen sich die Klimaziele nicht erreichen, es brauche auch klimafreundlichere Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge. Dafür sei HVO100 „ein weiterer, großer Schritt“.

XTL-Symbol im Tankdeckel beachten

„Jetzt sind die Hersteller gefordert, neue Fahrzeuge für die Verwendung
von HVO 100 auszulegen und ältere Modelle zu prüfen und für die
Verwendung freizugeben“, sagte Schulze.
Autofahrerinnen und Autofahrer können die Freigabe meist am XTL-Symbol
im Tankdeckel erkennen. Sonst hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung
oder die Rückfrage beim Händler.

Wie klimafreundlich der Kraftstoff wirklich ist, ist umstritten. Auch, weil es nur eine begrenzte Menge verwertbaren Altspeiseöls gibt. Wer jetzt sortenreines HVO tanke, erhöhe nicht die Produktion, erspare der Industrie aber, die getankte Menge selbst zu kaufen und ihrem Diesel beizumischen, schreibt ZEIT-Autor Dirk Asendorpf. Deshalb helfe der neue Sprit nicht dem Klima, sondern allenfalls dem Gewissen.

Besonders für gewerbliche Nutzung interessant

Der Bundesverband Energie-Mittelstand, bei dem 40 Prozent der Straßentankstellen organisiert sind, erwartet, dass HVO100 in der Anlaufphase besonders für Flottenbetreiber interessant ist: Damit könnten sie CO₂-Vorgaben mit bestehenden Fahrzeugen leichter erreichen. Auch der Bundesverband freier Tankstellen sieht großes Potenzial in der Speditions- und Logistikbranche: „Wir schätzen, dass 80 Prozent der HVO-Nutzung gewerblich sein wird“, teilte der Verband mit.

Der ADAC rechnet damit, dass der neue Sprit an den Tankstellen langsam schrittweise eingeführt wird. Der Preis je Liter dürfte bis zu 20 Cent über dem herkömmlichen B7-Diesel und damit etwa auf dem Niveau des sogenannten Premiumdiesels liegen.

In Deutschland sind laut Kraftfahrt-Bundesamt derzeit gut 14 Millionen Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge mit Dieselmotoren zugelassen. 

Ab Mittwoch darf die Dieselsorte HVO100 an Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Die dafür notwendige Verordnung wurde am Dienstag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Der ADAC begrüßte die Freigabe als wichtigen Beitrag zur CO₂-Senkung von Dieselautos.

Der neue Kraftstoff aus wasserstoffbehandelten alten Pflanzenölen und Fettresten senkt den CO₂-Ausstoß von Dieselfahrzeugen um rund 90 Prozent. ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze sagte, allein mit E-Autos ließen sich die Klimaziele nicht erreichen, es brauche auch klimafreundlichere Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge. Dafür sei HVO100 „ein weiterer, großer Schritt“.

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