EM 2024: Kimmich mehr als seine Corona-Impfung – „Das ist gewaltsam“ – WELT

Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich hat tiefe Einblicke hinsichtlich seiner schweren Zeit während der Impf-Debatte um seine Person gewährt. „Am Ende sind wir dahin gekommen, dass es heißt: Es ist die Pandemie der Ungeimpften. Und derjenige, der für die Ungeimpften steht, ist Joshua Kimmich. Also ist auch er für die Pandemie verantwortlich“, sagte der Bayern-Profi in der ZDF-Dokumentation „Joshua Kimmich: Anführer und Antreiber“.

Das sei eine brutale Zeit gewesen. „Wenn du selbst Freunde hast, die einem sagen: Wenn man sich hätte impfen lassen, wären weniger …“, sagt Kimmich mit stockender Stimme und führte fort: „Also ein Kumpel sagt mir, dass weniger Menschen gestorben wären, wenn ich mich hätte impfen lassen. Das ist brutal.“

Von seinem Verein Bayern München fühlte sich der Star-Spieler in der Impfdebatte alleingelassen
Quelle: Getty Images/Alexander Hassenstein

Kimmich hatte während der Corona-Pandemie eine Impfung verweigert. Zeitweise musste er als ungeimpfte Kontaktperson in Quarantäne und bekam währenddessen sein Gehalt von den Bayern gestrichen, schließlich kündigte er an, sich doch impfen zu lassen. Dabei habe er sich auch vom Club „alleine gelassen gefühlt“, wie Kimmich erzählt: „Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen.“

Die EM-Ereignisse im Ticker

21:45 Uhr: Dänemarks Poulsen wünscht sich Deutschland im Achtelfinale

Dänemarks Yussuf Poulsen würde ein mögliches Achtelfinal-Duell mit Gastgeber Deutschland reizen. „Wir werden sehen, was rauskommt“, sagte der Profi von RB Leipzig über die spannende Konstellation in der Gruppe C. Sollten die Dänen weiterkommen, hätte er das DFB-Team „gerne als Gegner.“

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Die Dänen trotzten Mitfavorit England am Donnerstag in Frankfurt ein 1:1 (1:1) ab. Vor dem abschließenden Vorrunden-Spieltag haben sie genau wie Slowenien zwei Punkte. England steht bei vier Zählern, Serbien mit einem Punkt aktuell am Tabellenende.

19:06 Uhr: Superstar Mbappé kann gegen die Niederlande spielen

Kylian Mbappé dürfte nach seinem Nasenbeinbruch Titelmitfavorit Frankreich im möglicherweise vorentscheidenden Gruppenspiel gegen die Niederlande schon wieder spielen können. Drei Tage, nachdem sich der Kapitän der Équipe Tricolore gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte, sagte Trainer Didier Deschamps: „Es geht in die richtige Richtung. Wir werden dafür sorgen, dass er zur Verfügung steht.“

Kylian Mbappé ist wohl rechtzeitig fit für das Spiel gegen die Niederlande
Quelle: AFP/FRANCK FIFE

Die Partie wird an diesem Freitag um 21.00 Uhr angepfiffen. Mbappé soll dann eine Maske tragen. Am Donnerstag konnte er sich beim Abschlusstraining bereits daran gewöhnen. Die Maske ist blau, weiß, rot in den Farben Frankreichs. „Es geht ihm sehr gut“, betonte auch Offensivkollege Antoine Griezmann. Die Schwellung durch den Nasenbeinbruch sei etwas zurückgegangen, sagte der 33-Jährige kurz vor Deschamps Ausführungen. Man werde bis zum letzten Moment warten, es werde davon abhängen, wie sich Mbappé fühle, schränkte Griezmann da noch ein.

18:03 Uhr: Doppeladler-Geste – Uefa schließt Reporter von der EM aus

Nach dem Zeigen der umstrittenen Doppeladler-Geste am Rande des Spiels England gegen Serbien ist der kosovarische TV-Reporter Arlind Sadiku von der Europäischen Fußball-Union von der Europameisterschaft ausgeschlossen worden. Die Uefa bestätigte, dass einem Journalisten wegen eines Fehlverhaltens die EM-Akkreditierung entzogen worden sei. Den Namen und die Nationalität der Person nannte der Dachverband nicht.

Zuvor hatte die Schweizer Zeitung „Blick“ über den Fall berichtet. „Es ist ein gefährlicher Präzedenzfall“, sagte Sadiku dem Blatt. „Ich habe niemanden beleidigt oder provoziert. Ich bin einfach nur stolz auf das Symbol, das uns repräsentiert.“

16.02 Uhr:Sturmhauben und Reizspray – Polizei schickt Ungarn-Fans zurück

Die Bundespolizei hat drei Ungarn-Fans vor dem Spiel gegen Deutschland in Stuttgart nicht einreisen lassen, weil sie als gewaltbereit eingestuft wurden. Die drei Männer seien am Mittwoch in Kirchdorf am Inn (Landkreis Rottal-Inn) an der Grenze gestoppt worden und hätten zurück nach Österreich fahren müssen, teilte die Bundespolizei am Donnerstag mit.

Das Trio habe keine Karten für das EM-Spiel der ungarischen Nationalelf dabeigehabt, dafür aber Sturmhauben, Zahnschutze und Reizspray. Entsprechende Aufnäher hätten darauf hingedeutet, dass die Männer der gewaltbereiten Fanszene zuzuordnen seien und „ganz offensichtlich nicht Fair Play im Sinn“ hatten. Das Trio sei wegen Verstößen gegen das bayerische Versammlungsgesetz angezeigt worden.

15.05 Uhr: Elf Beteiligte nach Schlägerei ermittelt

Nach der Schlägerei zwischen englischen und serbischen Fußballfans vor der EM-Begegnung beider Nationalteams in Gelsenkirchen hat die Polizei mehrere mutmaßliche Tatbeteiligte ermittelt. Insgesamt habe man elf Personen Tathandlungen nachweisen können.

Sechs Fans aus Serbien sowie ein englischer Anhänger seien identifiziert worden, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Ihnen werden Körperverletzungsdelikte vorgeworfen. Dazu seien mehrere Videos ausgewertet worden, die zum Teil auch im Internet kursierten. Die Ermittlungen zu den Personalien der übrigen darauf erkennbaren Personen dauerten an.

14.40 Uhr: Vogts sieht in DFB-Elf „Topfavorit auf den Titel“

Der gute Start und der vorzeitige Achtelfinal-Einzug der Fußball-Nationalmannschaft haben auch den früheren Bundestrainer Berti Vogts überzeugt. „Wie das deutsche Team bisher gespielt hat und was ich von den anderen gesehen habe, sind wir der Topfavorit auf den Titel“, schrieb der 77-Jährige am Donnerstag in seiner Kolumne für die „Rheinische Post“.

„Es muss erst mal einer da sein, der uns besiegen kann“, meinte Vogts, der vor dem Turnier mitunter noch skeptisch gewirkt hatte. „Ich habe sicherlich im Vorfeld der EM einiges angemerkt beim Blick auf die Nationalmannschaft, aber jetzt bin ich, wie viele, viele bei uns, ein Fan.“

12.38 Uhr: Serbien droht mit Rückzug

Nach feindseligen Gesängen kroatischer und albanischer Fans bei der EM hat Serbien Beschwerde bei der Uefa eingelegt und sogar einen eigenen Rückzug vom Turnier ins Spiel gebracht. „Wir verlangen von der Uefa Sanktionen, letztlich auch um den Preis, dass wir die Europameisterschaft nicht fortsetzen“, sagte der Generalsekretär des serbischen Fußball-Verbandes, Jovan Surbatovic, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTS in Serbien. Die Uefa war für eine Stellungnahme angefragt.

Surbatovic bezog sich auf feindselige Gesänge wie „Tötet die Serben“ aus beiden Fan-Lagern in der zweiten Halbzeit beim 2:2 zwischen Kroatien und Albanien am Mittwochabend in Hamburg. „Wir werden von der Uefa verlangen, die Verbände beider Auswahlen zu bestrafen. Wir wollen uns daran nicht beteiligen, aber wenn die Uefa sie nicht bestraft, werden wir uns überlegen, wie wir weiter vorgehen werden“, sagte der Generalsekretär weiter.

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Surbatovic führte aus, dass sein eigener Verband „für einzelne Fälle bestraft“ worden sei, „und unsere Fans haben sich viel besser verhalten als die anderen. Ein Fan wurde wegen rassistischer Beleidigungen bestraft, und wir wollen nicht, dass dies auf andere bezogen wird. Wir Serben sind Gentlemen und offenherzig, deshalb appelliere ich an die Fans, Gentlemen zu bleiben.“ Die Uefa hat bei der EM den serbischen und den albanischen Verband schon wegen provokanter Botschaften von Fans mit Geldstrafen von jeweils 10.000 Euro belegt.

12:20 Uhr: Beide deutschen Schiedsrichter im Einsatz

Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer bestreitet auch seinen zweiten Einsatz in der Arena in Dortmund. Der 43-Jährige leitet am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) die Vorrundenpartie zwischen der Türkei und Portugal. Am vergangenen Samstag hatte er im Stadion des BVB bereits das Duell zwischen Italien und Albanien (2:1) gepfiffen.

Zwayers deutscher Kollege Daniel Siebert kommt am Samstag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) zu seinem ersten Turniereinsatz auf dem Rasen. Der 40-Jährige wird in Hamburg das Gruppenspiel zwischen Georgien und Tschechien leiten.

10:43 Uhr: Orbán traut DFB-Elf viel zu

Ungarns Abwehrchef Willi Orbán traut der deutschen Nationalelf bei der Heim-EM noch einiges zu. Der Turnier-Gastgeber sei „sehr stark“, sagte der Bundesliga-Profi von RB Leipzig nach der 0:2 (0:1)-Niederlage im Vorrunden-Duell in Stuttgart. „Ich sehe schon, dass Deutschland sehr weit kommen wird“, erklärte Orbán.

08:04 Uhr: Ungarische Fans zeigen Hitlergruß

Rund um die EM-Partie von Deutschland gegen Ungarn in Stuttgart sind mehr als 30 Strafanzeigen aufgenommen worden. Dies sei wegen Körperverletzungen und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz geschehen, zudem hätten ungarische Fans den Hitlergruß gezeigt, teilte die Stuttgarter Polizei nach dem 2:0 der DFB-Auswahl am Mittwochabend mit.

Insgesamt war die Einsatzbilanz zum Hochrisikospiel positiv. Es habe keine größeren Vorkommnisse gegeben, teilten das Polizeipräsidium Stuttgart sowie die Bundespolizeidirektion Stuttgart mit.

04:10 Uhr: Portugiesischer Polizist schnappt Langfinger in Leipzig

Im Rahmen der EM werden in Deutschland auch Polizisten der Teilnehmerstaaten zur Unterstützung der Bundespolizei eingesetzt – berechtigterweise, wie sich nun zeigt. Einem portugiesischen Polizisten ging in Leipzig ein ihm bekannter Taschendieb ins Netz. Er schnappte ihn auf frischer Tat. Der Beamte habe den 48-jährigen Rumänen im Hauptbahnhof erkannt und ihn zusammen mit seinen deutschen Kollegen verfolgt, teilte die Bundespolizei am Mittwoch mit. Dabei hätten sie beobachtet, wie er sich am Rucksack eines Reisenden zu schaffen machte.

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Gepäckdiebstahl in der Bahn

Kurze Zeit später habe der Mann ein nahezu leeres Portemonnaie in einen Mülleimer geworfen. Darin befand sich noch der Ausweis des bestohlenen Fahrgastes, ein Tscheche. Der Verdächtige habe nach Polizeiangaben 2100 tschechische Kronen und 100 Euro in bar bei sich getragen und wurde festgenommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Diebstahls eingeleitet.

02:38 Uhr: Geldstrafen für Serbien und Albanien

Die Europäische Fußball-Union Uefa hat den serbischen und den albanischen Verband wegen „provokativer“ Botschaften der Fans mit Geldstrafen von jeweils 10.000 Euro belegt. Details nannte die Uefa am Mittwoch nicht. Der serbische Verband muss zudem 4500 Euro Strafe zahlen, weil Gegenstände von den Rängen geworfen worden waren. Albanien hatte am Samstag im ersten Gruppenspiel in Dortmund mit 1:2 gegen Italien verloren. Der Verband muss zudem zusätzlich insgesamt 27.375 Euro für verschiedene weitere Vergehen der Fans zahlen, die Uefa führte das Zünden von Feuerwerkskörpern, das Werfen von Gegenständen sowie das Eindringen auf den Platz auf.

Alle Spiele der Heim-EM im Überblick:

Spielplan der EM 2024 mit allen Ergebnissen
EM-Spielplan als PDF zum Ausdrucken

Source: welt.de

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