Ein Leben ohne Plastikkarten

Mal wieder die Geldbörse zu Hause vergessen? Bei so manchem bricht da die Panik aus. Wie soll man jetzt den Kaffee beim Bäcker bezahlen, wie die Bonuskarte im Sportgeschäft vorlegen? Doch immer mehr Leute dürften mit den Schultern zucken, wenn dies Portemonnaie mal versehentlich zu Hause bleibt. Sie nach sich ziehen ja schließlich ihr Smartphone hierbei, inklusive Bezahlapp und digitaler Kundenkarten. Auf die Karten aus Plastik kann man selbst verzichten. Als Auslaufmodell bezeichnete sie jüngst unbedingt dieser Inhaber eines Geldbörsenherstellers.


Sarah Huemer

Redakteurin im Ressort „Wert“ dieser Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Zugegeben, die These ist gewagt in einem Land, in dem Prägen und Scheine immer noch dies liebste Zahlungsmittel sind und sich die Kartenzahlung an manchen Stellen immer noch durchsetzen muss. Und ganz offiziell will kaum Leckermaul dies Ende dieser physischen Karten verkünden – selbst wenn in dieser Branche durchaus diskutiert wird, welche Rolle solche Karten künftig nach sich ziehen werden. Darum eines vorweg: Nein, die deutschen Bankhäuser werden in den kommenden zwei oder drei Jahren nicht plötzlich herbeiführen, nur mehr digitale Karten auszugeben und ihren Kunden die physischen Modelle zu verweigern. Das könnten sie sich weder noch erlauben, zu weit wäre die Aufregung. Und c/o ganz anderen Karten, etwa dem Personalausweis und dem Führerschein, wird es in Deutschland wohl noch nachhaltig dauern, solange bis es eine digitale Version gibt.

Source: faz.net