„Ein Glücksfall“ von Woody Allen: Dem Zufall überlassen

Humor lasse sich nicht gut deuten, heißt es immer wieder. Was natürlich nicht nur für jedes den Wortwitz oder die Sprache im engeren Sinn gilt, sondern für jedes dieses „je ne sais quoi“, dasjenige zum Beispiel den in New York spielenden Woody-Allen-Filmen eigen ist. Insofern stellt Ein Glücksfall, oder Coup de chance wie er im französischen „Original“ heißt, ein echtes Experiment dar: Ist ein „typischer Woody Allen“ mühelos so nachdem Paris übertragbar? Nicht nur qua Handlungsort, damit hat Allen in den letzten Jahrzehnten viel experimentiert, sondern im gleichen Sinne welches dasjenige Milieu, die Menschen anbetrifft? Bei dieser Premiere von Ein Glücksfall im vergangenen Herbst hinauf dem Filmfestival von Venedig war qua implizite Antwort darauf an vielen Stellen ein „Das ist dieser Woody Allen, den wir lieben!“ zu vernehmen.

Tatsächlich zu tun sein viele, wenn ungekocht die meisten Elemente in Ein Glücksfall den Kennern seiner Filme sehr vertraut erscheinen. Er variiert ein Thema, dasjenige Allen schon manche Male durchgespielt hat, am erfolgreichsten schon 1989 in Verbrechen und andere Kleinigkeiten und qua eine Art Comeback 2005 dann noch einmal in Match Point. Was, wenn ein Mann mit Mord davonkäme? Wo daher in den früheren Filmen die Krisenbewältigung im unmittelbaren Umfeld dieser Tat und dann die stupend erfolgreiche Karriere nachdem im Vordergrund standen, geht Allen diesmal speziell hinauf die Rolle des Zufalls ein, dessen großer Einfluss hinauf den Verlauf dieser Dinge schon in dieser Realität oft unterschätzt wird.

Eine Affäre mit „Tagesfreizeit“

Zufällig demnach begegnen sich in Paris Fanny (Lou de Laâge) und Alain (Niels Schneider) wieder. Sie Kontakt haben sich nicht wirklich, sondern nach sich ziehen lediglich vor Jahren dieselbe französische Schule in New York besucht. Aber Alain, dasjenige gibt er nun beim Wiedersehen in dieser herbstlichen Sonne ungeschützt zu, habe einst im Stillen immer für jedes Fanny geschwärmt. Sie dagegen hat von ihm wenig mehr qua „ein Junge in Jeans und brauner Jacke“ in Erinnerung, wie sie später zusammen mit einer Party einer Freundin erzählt. Doch dasjenige Treffen hat großen Eindruck zusammen mit ihr vermachen. Zuerst dasjenige Gespräch extra die Unwägbarkeit des Lebens, dasjenige Alain angeregt hatte im Zuge dieser Unwahrscheinlichkeit ihrer Wiederbegegnung nachdem all den Jahren. Und dann natürlich dieser Mann selbst, dieser hinauf sehr charmante Weise dasjenige völlige Gegenteil zu ihrem eigenen Ehemann darstellt. Der, ein wohlhabender Geschäftsmann namens Jean (Melvil Poupaud), ermöglicht ihr zwar ein luxuriöses Pariser Großstadtleben mit Champagner-Empfängen, geschmackvoll modernisierter Altbauwohnung und Jagdwochenenden hinauf dem Land. Aber im besonderen zusammen mit Letzteren langweilt sie sich zu Tode. Ihre eigene Arbeit in einer Kunstgalerie scheint sie im gleichen Sinne nicht wirklich auszufüllen. Die Anziehung, die sie im Hinblick hinauf Alain empfindet, ist so sehr Klischee wie vollkommen plausibel: Alain lebt qua Schriftsteller-Bohemien in einer kleinen, romantischen Dachwohnung und hat deshalb viel „Tagesfreizeit“, um mit ihr mittags in den Pariser Parks ein Sandwich zu genießen. Mit anderen Worten: Ihre Affäre entwickelt sich schnell und stürmisch.

Der Herbst ist noch nicht zu Ende, da will Fanny ihren Mann verlassen. Aber dann verschwindet Alain plötzlich spurlos. Hat Jean irgendwas damit zu tun? In einer dieser vielen raffinierten Wendungen, die dieser Film nimmt, ist es unbedingt Fannys krimi-lesende Mutter Aline, gespielt von einer großartigen Valérie Lemercier (Die Besucher), die Verdacht schöpft. Aline nämlich glaubt nicht an Zufälle, weshalb sie die Tatsache, dass ein Geschäftspartner von Jean unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, während Jean selbst pekuniär profitierte, sehr misstrauisch macht.

Zu den Klängen eines perligen Jazz-Soundtracks erzählt dieser Film seine im Grunde weitestgehend abgedroschene Geschichte. Aber durch Vittorio Storaros grandiose Kameraführung, die nah an den Figuren bleibt, ohne je zu verwackeln, und durch dasjenige ungeheure Tempo, dasjenige die Regie vorlegt, bekommt dieser Film irgendwas Rasantes und Unterhaltsames. Die französischen Konversationen mit ihrer wortreichen Redeverliebtheit tun ihr Übriges dazu. Mit einem Humor, dieser ohne Klamauk oder Slapstick auskommt und sich ganz aus dem trockenen Rhythmus dieser Dialoge und Situationen ergibt, macht Ein Glücksfall ohne Rest durch zwei teilbar durch die französische Übersetzung wirklich so irgendwas wie eine „Woody-Allen-Essenz“ erkennbar.

Ein Glücksfall Woody Allen Frankreich / Großbritannien 2023, 93 Min.

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