Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela nehmen zu. Erneut haben die USA ein mutmaßliches Drogenschmugglerboot angegriffen. Der Flugzeugträger „Gerald R. Ford“ hat inzwischen sein Einsatzgebiet erreicht.
Die USA haben erneut ein mutmaßliches Drogenschmugglerboot im Osten des Pazifik angegriffen. Dabei seien drei Menschen getötet worden, teilte das Süd-Kommando der US-Seestreitkräfte (Southcom) mit. Der Einsatz fand demnach bereits am Samstag statt.
Inzwischen ist auch der größte US-Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ in seinem Einsatzgebiet in der Karibik angekommen. An Bord sind mehr als 4.000 Matrosen und Dutzende Kampfjets. Es schließe sich den dortigen Kräften an, um kriminelle Netzwerke zu zerschlagen, teilte die US-Marine mit.
Venezuela spricht von Drohgebärden
Der Flugzeugträger hatte vor Tagen bereits die Großregion des Einsatzgebiets erreicht. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte danach die Militäroperation „Südlicher Speer“ (Southern Spear) an. Konkrete Angriffe und Standorte nannte Hegseth, den die Regierung von US-Präsident Donald Trump seit einiger Zeit Kriegsminister nennt, nicht.
Die Spannungen zwischen den Ländern haben zugenommen. Venezuela sieht in der starken Militärpräsenz der USA eine Drohgebärde. Das US-Militär begründet die Verlegung des Flugzeugträgers von der Mittelmeerregion in die Karibik so: Der Einsatz sei ein entscheidender Schritt, um zu bekräftigen, mit welcher Entschlossenheit die USA die eigene Sicherheit schützten.
21 Angriffe – mehr als 80 Tote
Seit Wochen greift das US-Militär Boote mit angeblichen Drogenschmugglern in der Karibik und im Pazifik an. Nach Angaben von CNN war es der 21. Angriff mit bis insgesamt 83 Toten. Das Vorgehen stößt international auf Kritik. Die Vereinten Nationen riefen die US-Regierung zur Zurückhaltung auf.
Die Verlegung des Flugzeugträgers hat auch Spekulationen darüber angeheizt, ob es der US-Regierung wirklich um den Kampf gegen den Drogenschmuggel geht – und nicht gar um einen Machtwechsel in Venezuela. Die Trump-Regierung beschuldigt Staatschef Nicolás Maduro, in den Drogenschmuggel in die USA verwickelt zu sein. Jüngst bestätigte Trump außerdem, dass er verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben habe.
Source: tagesschau.de