Nach wiederholten Ausfällen des neuen US-Präsidenten Donald Trump gegenüber Kanada hat die Regierung in Washington, D. C., strengere Einreisebestimmungen für Bürgerinnen und Bürger aus dem nördlichen Nachbarland beschlossen. In einer Mitteilung im Amtsblatt der US-Regierung heißt es, Kanadier müssten sich ab dem 11. April bei einem Aufenthalt von mehr als 30 Tagen in den USA behördlich registrieren lassen. Damit gelten künftig die Einreiseregeln für Bürgerinnen und Bürger anderer Staaten auch für Reisende aus Kanada.
Dem US-Innenministerium zufolge dürften zwischen 2,2 und 3,2 Millionen Menschen von der Gesetzesänderung betroffen sein. So verbringen geschätzt etwa 900.000 Kanadier jedes Jahr den Winter in US-Südstaaten wie Florida, Texas oder South Carolina.
Trump erhöhte Zölle auf Importe aus Kanada
Die freundschaftliche Beziehung zwischen den USA und Kanada hat sich seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump enorm verschlechtert. Trump verhängte diese Woche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium, was insbesondere Kanada treffen dürfte. Zuvor hatte er bereits Zölle in gleicher Höhe auf andere kanadische Güter verhängt.
Der designierte Regierungschef Kanadas, Mark Carney, forderte Trump zu einem Ende des Handelskrieges auf. Den Arbeitnehmern in beiden Ländern würde es besser gehen, wenn „die größte Wirtschafts- und Sicherheitspartnerschaft der Welt erneuert und wiederbelebt“ werde, sagte Carney. „Das ist möglich“, fügte er hinzu. Er sei bereit, sich mit Trump zusammenzusetzen, wenn dieser „Respekt für die kanadische Souveränität“ zeige und eine gemeinsame Strategie für den Handel annehme.
Trump äußert seit Wochen die Drohung, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden. Zuletzt legte er nahe, dass die Grenze zu Kanada nur eine fiktive Linie sei. Nördlich der Grenze sehen dies viele Menschen als ernsthafte Bedrohung – unter ihnen Carney und der scheidende Premierminister Justin Trudeau.