Donald Trump tritt aus WHO aus: Viren Kontakt haben keine Grenzen, Mr. President!

Es war eines der ersten Dekrete, die der US-Präsident auf den Weg gebracht hat: den Austritt der Vereinigten Staaten aus der Weltgesundheitsorganisation. Das hat längst nicht nur Folgen für arme Länder, sondern auch für sein eigenes Land


Ein Arbeiter mit Schutzanzug in einem Ebola-Isolationszentrum in einem Krankenhaus im Bezirk Mubende in Uganda

Foto: Imago/Xinhua


Wieder einmal ein Ebola-Fall auf dem afrikanischen Kontinent, dieses Mal in Uganda, wo kürzlich ein 32-jähriger Krankenpfleger an der aggressiven Virus-In-fektion aus dem „Sudan-Stamm“ starb. Ein Fall auch für die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die wie eine globale Gesundheitsfeuerwehr Experten entsendet und Hilfsgüter und Geldbereitstellt, um eine Ausbreitung zu verhindern. Eine der vielen Aufgaben der 1948 gegrün-deten Organisation, der 194 Länder angehören.

Bald allerdings sind es nur noch 193, denn der größte Geldgeber hat seine Mitgliedschaft aufgekündigt – die USA.

Es war eines der ersten Dekrete, die der neue Präsident Donald Trump auf den Weg gebracht hat, als wollte er sich an seinem Vorgänger Joe Biden rächen, der bei seinem Amtsantritt Trumps ersten Vorstoß rückgängig gemacht hatte. Den Exekutivrat der WHO, der am Montag zusammentrat, um unter anderem über Strategien angesichtsder gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu beraten, traf die Nachricht ziemlich unvorbereitet. Dass der neue US-Präsident kein Freund der WHO ist und sich ohnehin für unverwundbar, wenn nicht gar für unsterblich hält, ist bekannt, man ging aber davon aus, dass der Austritt schrittweise erfolgt.

Man muss die WHO nicht besser schreiben, als sie ist: Der Koloss in Genf mit seinen über 8.000 Mitarbeitern ist unbeweglich und beeinflussbar, weil die Pflicht-beiträge der Mitgliedsstaaten den Etat von 6,8 Milliarden US-Dollar bei weitem nicht decken. Freiwillige Beiträge und Spenden wie von der Bill-Gates-Stiftung oder der Pharmaindus-rie machen sie abhängig, wieHilfsorganisationen wieder-holt kritisierten.

Von den in Missbrauchsskandalen verwickelten WHO-Mitarbeiter ganz abgesehen.

Auch während der Covid-Pandemie hat sich die Organisation, möglicherweise auf chinesische Intervention hin, manchmal zu spät oder falsch posi-tioniert. Bei der Schweinegrippe 2005 stand sie gar nicht gut da. Aber um solche Versäumnisse geht es Trump am allerwenigsten, für Corona-Präventionsmaßnahmen hatte er wenig übrig. Ihm geht’s ums Geld, weil er glaubt, die WHO würde dieUSA „abzocken“ und vor allem China, gemessen am Wirtschaftsvolumen, viel weniger freiwillig beisteuern als dieUSA – was tatsächlich der Fall ist.

Aber statt in Verhandlungen zu treten beziehungsweise die Organisation auf solidere finanzielle Beine zu stellen, schwächt er sie durch den Austritt ineinem existenziellen Maß, das erkennen lässt, wie wenig der mächtigste Mann der Welt verstanden hat. Viren kennenkeine Grenzen und überwinden jeden noch so hohen Zaun,auch wenn sich eine kleine stink-reiche Klientel sicher besser schützen kann, als es auf den Straßen New Yorks möglich ist.

Er versteht auch nicht, dass sich diese Armen im globalen Süden wegen solcher Bedrohungen aufmachen in den Norden. Armut und Krankheit sind ein heftiges Rad, das Menschenin Bewegung setzt. Wenn der Beitrag der USA wegfällt, kann die WHO viele ihrer selbst konzipierten Programme – andere Mittel sind meist zweckgebunden – nicht mehr durchführen.

Die staatlichen Beiträge für Global Health sind ein kleines Klingelgeld, wenn es darum geht, die Welt zumindest an dieser Front etwas zu befrieden. Dass Trump nun auch den Verhandlungen zu einem weltweiten Pandemie-Abkommen den Rücken kehrt, ist allerdings auch für die nördliche Hemisphäre und insbesondere, wie viele amerikanische Experten warnen, für die USA bedrohlich.

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