Die Signa-Insolvenz und ihre Folgen: Wirbel um Signa-Perle Chrysler Building

Das weltberühmte Chrysler Building in New York gehört seit 2019 zum Immobilienportfolio der Wiener Signa Holding, die 2023 zusammengebrochen ist. Seitdem sucht der Insolvenzverwalter nach einem Käufer für die Erbbau-Rechte an dem Objekt in Manhattan.

Das Chrysler Building in New York ist ein absolutes Schmuckstück im Portfolio der Signa-Gruppe. Seit der Insolvenz der Dachgesellschaft Signa Holding soll der Wolkenkratzer verkauft werden. Das könnte sich jetzt schwierig gestalten. Der Grund: Das private College Cooper Union, dem das Grundstück des Chrysler Buildings gehört, hat die Kontrolle über die prestigeträchtige Immobilie übernommen.

Wie der Finanzchef der Hochschule dem US-amerikanischen Immobilien-Portal Co Star News mitteilte, schuldet die Signa-Tochter RFR US Selection AG der Cooper Union noch Pachtzahlungen in Höhe von 21 Mio. Euro. Der Hochschule gehört das Grundstück, auf dem das Chrysler Building steht.

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Nachdem es RFR trotz einer Reihe an Änderungen an den Mietverträgen und Gesprächen mit potenziellen Investoren nicht gelungen sei, die Finanzierung der Pachtzahlungen zu sichern, sei man gezwungen gewesen, eine Kündigung auszusprechen, heißt es in dem Online-Bericht. Demnach hat das Unternehmen Cushman & Wakefield die Verwaltung des Gebäudes übernommen.

RFR legt Klage ein

RFR hat gegen die Entscheidung Klage eingereicht, und zwar beim Obersten Gerichtshof des US-Bundesstaates New York. In der Klageschrift wird die Kündigung als „unangemessen und fatal fehlerhaft“ bezeichnet. Cooper Union habe weder die Versäumnismitteilung noch das Kündigungsschreiben ordnungsgemäß zugestellt. Darüber hinaus seien die Beträge nicht korrekt, welche das College in seinen Schreiben verlange.

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Ferner betont RFR, das es mehr als 150 Mio. US-Dollar in das Gebäude investiert habe. Die Mittel habe man teilweise dazu verwendet, die pandemiebedingten Mietausfälle zu kompensieren. Außerdem habe sich Cooper hartnäckig geweigert, mit RFR zusammenzuarbeiten, um „angemessene und notwendige Änderungen“ an dem Erbpacht-Vertrag vorzunehmen, der 2147 auslaufe.

„Unangemessene drakonische Bedingungen“

RFR habe angeboten, Hunderte von Mio. Dollar an zusätzlichen Investitionen und Zahlungen an Cooper zu leisten, um das Gebäude wieder auf erstklassigen Bürohaus-Standort zu bringen. Cooper habe hingegen auf „unangemessene drakonische Bedingungen“ bestanden, die angesichts der jetzigen Situation im Immobilienmarkt völlig unrealistisch seien.

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Laut Co Star News hatte Cooper die jährliche Erbpacht 2018 von 20,1 Mio. Euro auf 32,5 Mio. Euro erhöht. Der Vertrag laufe seit 2019 und noch bis 2027. Der Financial Times zufolge soll die Summe 2028 auf 41 Mio. Dollar steigen.

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