„Die rote Mütze“ von Daniel de Roulet: Der Söldnerchef im Goldrahmen

Ein goldgerahmter Stich hat Daniel de Roulet zu seinem neuen Roman inspiriert. Darauf: ein Adliger mit mehlbepuderter Perücke und schmalen Lippen. Das Porträt zeigt Jacques-André Lullin de Châteauvieux, zusammensetzen Vorfahren von de Roulet. Der 80-jährige Genfer Schriftsteller hat es von seinem Vater geerbt.

Am Telefon erzählt de Roulet, wie er qua Kind verschiedene Mal im Haus dieses längst verstorbenen Verwandten zu Gast war. Seine Großtante, die weiland dort lebte, stand dem gemeinsamen Ahnen in Sachen aristokratisches Benehmen in nichts nachdem. So wurden Daniel und seine Geschwister vor dem Mittagessen c/o welcher Großtante jeweils zu Hause verköstigt, damit sie unter den strengen Blicken von Madame und ihren Bediensteten nicht maßlos unersättlich zulangten. Die Möbelstück, die Tapisserien, dies Zimmer, wo einst Napoleons Ehefrau Joséphine ein paar Nächte logiert nach sich ziehen soll – all dies sei noch exakt so gewesen, wie es welcher Vorfahre hinauf dem Stich vermachen habe, erinnert sich de Roulet.

BenehmenDanielGeschichteJacquesLiteratur