Die Industrie legt eine Pause ein: Leichte Wachstumsschwäche im März

Nach einem überraschend starken Jahresauftakt hat die deutsche Industrie im März eine Pause eingelegt. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ging um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, berichtete das Statistische Bundesamt am Mittwoch. Im gesamten ersten Quartal stieg die Produktion um 0,8 Prozent gegenüber dem Jahresschlussquartal 2023.

Volkswirte werteten den leichten Rückgang im März deshalb nicht als besorgniserregend. „Realisten dürfen darauf verweisen, dass das aktuelle Konjunkturumfeld schwierig bleibt und eine Änderung erst einmal nicht in Sicht ist“, kommentierte Jens-Oliver Niklasch von der LBBW.

Bedenken über die weitere konjunkturelle Entwicklung richten sich eher auf die bis zuletzt im Trend abwärts gerichtete Entwicklung des Auftragseingangs im verarbeitenden Gewerbe. Schon am Dienstag hatten die Statistiker mitgeteilt, dass die Neuaufträge im März um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat geschrumpft waren.

Besserung in Sicht?

Der Abwärtstrend des Auftragseingang ist ungebrochen. Trotz der noch schwachen Auftragslage deuteten die fortgesetzte Aufhellung des Ifo-Geschäftsklimas und des Einkaufsmanagerindex eine weitere Erholung der Industrieproduktion im Jahresverlauf an, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch.

Auffällig ist, dass die Bauproduktion den dritten Monat nacheinander zulegte und zwar dieses Mal um 1 Prozent. Für das erste Quartal ergibt sich im Baugewerbe ein Zuwachs um 3,9 Prozent. Das Gros dieses Anstiegs ist auf das außergewöhnlich milde Wetter im Januar und Februar zurückzuführen.

In den energieintensiven Wirtschaftszweigen stagnierte die Produktion im März. Für das gesamte erste Quartal aber ergibt sich ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das deutet darauf hin, dass die niedrigeren Energiepreise das Geschäft in diesem Branchen wieder anregen. Volkswirte verweisen aber darauf, dass nach dem Energiepreisschock ein Teil der energieintensiven Produktion wohl dauerhaft in andere kostengünstige Länder abgewandert sei.

BaugewerbeBauproduktionBundeswirtschaftsministeriumEnergiepreiseifoIndustrieIndustrieproduktionJensOliverWetter