Deutungshoheit in jener Popkultur: Macht und Ohnmacht nachdem dem Vibe Shift

Sydney Sweeney räkelt sich für eine Jeanswerbung, der Spruch dazu ist doppeldeutig: „Sydney Sweeney has great jeans.“ Hat die weiße, normschöne Schauspielerin tolle Jeans? Oder – auf Englisch klingt die Aussprache zum Verwechseln ähnlich – tolle Gene? Die Werbekampagne schien ein weiterer Beleg dafür, dass sich in der Welt der Zeichen, der Kultur, der Symbole etwas verschoben hatte.

Glaubt man der gängigen Erzählung, war linksliberales Gedankengut viele Jahre lang hegemonial, jedenfalls dort, wo es im weitesten Sinne um „Kultur“ ging, um den Überbau der Gesellschaft. Von den Universitäten bis zu den Pressestellen der DAX-Unternehmen, von der Popmusik bis zu den Öffentlich-Rechtlichen, überall gab man sich mehr oder weniger woke. Und dann? Kam der vibe shift – der Begriff steht für den kulturellen Wandel, der sich spätestens mit Trumps Wiederwahl vollzogen hat. Die Rechten sind nicht nur zurück an der Macht, sie haben jetzt auch die kulturelle Deutungshoheit.

Die Hosts des Feuilletonpodcast Lars Weisbrod (l.) und Ijoma Mangold (r.).

In der neuen Folge von Die sogenannte Gegenwart sprechen Ijoma Mangold und Lars Weisbrod über den schillernden Begriff vibe shift und die Wirklichkeit dahinter: Was macht dieser neue Begriff sichtbar, was bisher unsichtbar war? Was verschleiert er? Wer hat die kulturelle Macht – und wie mächtig ist Kultur überhaupt noch?

Die Episode ist am 12. Dezember in Berlin live beim Frohes Festival aufgezeichnet worden. Mit ihr verabschiedet sich Die sogenannte Gegenwart in die Winterpause. Am 12. Januar ist der Podcast zurück.

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