Deutscher Flugtaxi-Hersteller Lilium muss Insolvenz einreichen

Jetzt ist es Fakt: Das Flugtaxi-Unternehmen Lilium meldet in den nächsten Tagen Insolvenz an. Dies geht aus einer Nachricht an die US-Börsenaufsicht hervor. Die beiden wichtigsten deutschen Tochtergesellschaften seien nicht in der Lage, zusätzliches Geld aufzubringen, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen, heißt es in der Mitteilung. Daher hätten die Geschäftsführer dieser Tochtergesellschaften „festgestellt, dass sie überschuldet sind und nicht in der Lage sind oder sein werden, ihre fälligen Verbindlichkeiten innerhalb der nächsten Tage zu begleichen.“

Die Geschäftsführung der Tochtergesellschaften habe die Gesellschaft darüber informiert, dass sie einen Insolvenzantrag nach deutschem Recht stellen müssen und dabei ein Eigenverwaltungsverfahren in Deutschland beantragen werden.

Das Flugtaxi-Unternehmen verweist darauf, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages jüngst eine Bürgschaft über 50 Millionen Euro für ein Wandeldarlehen über insgesamt 100 Millionen Euro abgelehnt hatte. Auch Gespräche mit dem Freistaat Bayern hätten keine grundsätzliche Einigung über eine Bürgschaft in Höhe von mindestens 50 Millionen Euro ergeben.

Das Flugtaxi-Unternehmen mit seinem Hauptstandort vor den Toren Münchens ist an der US-Börse notiert und hat gut 1000 Beschäftigte. Bei der Entwicklung eines E-Flugmodells mit Senkrechtstart- und landefähigkeit sind rund 1,5 Milliarden Euro Verlust aufgelaufen. Der erste bemannte Flug war Anfang 2025 geplant.

Gerhard Hegmann schreibt für WELT über Rüstung, Luft- und Raumfahrt und Militär.

Source: welt.de

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