Der Sternenhimmel im Oktober: Jupiter ist gut zu beobachten – und die Orioniden funkeln – WELT

Im Oktober sind nicht nur die Planeten Jupiter und Saturn gut zu beobachten, sondern auch Sternschnuppen und womöglich sogar Polarlichter. Lesen Sie hier, wann damit zu rechnen ist, und wo die typischen Herbststernbilder zu finden sind.

Der Riesenplanet Jupiter ist im Oktober fast die ganze Nacht sichtbar: Anfang des Monats geht er kurz vor 22 Uhr, am Ende schon gegen 20 Uhr im Nordosten auf. Danach strahlt Jupiter als eindrucksvolles Gestirn am Osthimmel.

Schon mit einem Fernglas, besser mit einem Fernrohr, kann man den Lauf der vier größten Jupitermonde beobachten: Io, Europa, Ganymed und Callisto. Täglich stehen sie in anderen Positionen, aber immer in einer geraden Linie.

Der rötliche Planet Mars kommt der Erde immer näher und wird dadurch heller. Anfang des Monats geht er kurz vor 24 Uhr, Ende Oktober kurz vor 23 Uhr Sommerzeit im Nordosten auf. Er bildet mit den Hauptsternen der Zwillinge Kastor und Pollux ein schönes Dreiergestirn.

Venus ist Abendstern. Kurz nach Sonnenuntergang kann man den Planeten für kurze Zeit knapp über den Südwesthorizont beobachten. Im Fernrohr erscheint Venus klein und rundlich, da sie noch weit von uns entfernt und fast voll von der Sonne beleuchtet ist.

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Saturn steht bei Einbruch der Dunkelheit hoch im Osten. Das Ringsystem lässt sich mit dem Fernrohr beobachten, es erscheint jedoch wie ein dicker Strich, da wir uns fast auf gleicher Ebene befinden, den Ring also von der Seite beobachten.

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Der hellste Saturnmond Titan ist schon mit einem Fernglas zu sehen, wenn er einen großen Abstand vom Planeten hat, was um den 1., 8.,15., 23. und 31. Oktober der Fall ist.

Abgesehen von Jupiter und Saturn sind alle Gestirne auf der gezeigten Himmelskarte Fixsterne, also ferne Sonnen. Sie bilden die Sternbilder wie zum Beispiel die W-förmige Kassiopeia, die fast genau im Zenit steht.

Im Westen verabschiedet sich das große Sommerdreieck mit den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler. Im Süden dominieren jetzt die typischen Herbststernbilder Andromeda und Pegasus.

Darunter sind viele Sternbilder zu entdecken, die an den Ozean erinnern: Wassermann, Fische, Walfisch und der Südliche Fisch mit dem hellen Hauptstern Fomalhaut. Im Osten gehen die ersten Wintersternbilder Fuhrmann und Stier auf.

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Darüber findet man den Perseus. Der Große Bär, oder Große Wagen, erreicht im Norden seine niedrigste Stellung und geht in unseren Breiten nie unter.

In den frühen Morgenstunden tauchen Sternschnuppen auf, die zum Meteorstrom der Orioniden gehören. Besonders um den 22. Oktober können bis zu 25 Meteore pro Stunde über den Himmel flitzen. Wie sich diese am besten fotografieren lassen, dazu gibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf ihrer Website praktische Tipps.

Die Sonne zeigt nach wie vor viele Flecken und Eruptionen, sodass auch in Mitteleuropa Polarlichter möglich sind. Am 27. 10. endet die Sommerzeit. Die Uhren werden dann um eine Stunde zurückgestellt.

WELT-Autor Erich Übelacker ist Astronom, hat in Stuttgart studiert und in Paris promoviert. Von 1975 bis 2000 war Erich Übelacker Leiter des Hamburger Planetariums, zuvor arbeitete er bei Carl Zeiss in Oberkochen als Leiter des Fernrohrlabors und der Planetariumsabteilung.

Source: welt.de

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