Im neuen Auschwitz-Dokumentarfilm kehrt der Sohn des ehemaligen Lagerkommandanten Rudolf Höß zurück an den Ort seiner Kindheit: Auschwitz. Im KZ trifft er die Tochter einer Holocaustüberlebenden.
Zwei Männer sitzen auf einem Sofa. Der Ältere trägt ein weißes Hemd, er sagt: „Einmal habe ich mitbekommen, dass jemand am Zaun erschossen wurde. Der wollte fliehen. Das war dann eine Weile Gesprächsthema unter uns Geschwistern.“ Er schaut auf den Boden. „Aber sonst haben wir nichts mitbekommen. Kein Ascheregen, keine Rauchwolke, gar nix.“ „Denkst du, dass du vielleicht unterdrückst, was du damals mitbekommen hast?“, fragt der Jüngere. „Nein. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, dass die da Menschen verheizen.“
Der alte Mann, der hier sitzt, heißt Hans Jürgen Höss. Er ist der Sohn von Rudolf Höß. Der Sohn des Massenmörders von Auschwitz.
Source: stern.de