„Der große Kanton: Rise & Fall of the BRD“: Es lebe die schrille Provokation

Manchmal ist es gar nicht so leicht, sich mitzuteilen.
Besonders wenn man so schrille Thesen hat wie jetzt bei einer Konferenz in
Zürich, bei der sich unter dem Titel „Der große Kanton. Rise & Fall of the
BRD“ namhafte linke Intellektuelle versammelten, um über Israel, Gaza und die
deutsche Staatsräson zu diskutieren: vom Wirtschaftshistoriker Adam Tooze über
den Poptheoretiker Diedrich Diederichsen bis hin zum Architekten Eyal Weizman
vom Recherchekollektiv Forensic Architecture. Organisiert wurde das Treffen
unter anderem von den beiden Kuratoren Anselm Franke und Emily Dische-Becker.
Mit ihrem ironischen Verweis auf den Blick der kleineren, in 26 Kantone
gegliederten Schweiz auf das deutlich größere, aber schwächelnde Nachbarland im
Norden wollten sie nicht nur auf den „Aufstieg und Fall“ Deutschlands
anspielen, sondern vor allem auf den Abschied vom hegemonialen Westen und
dessen auf den Zivilisationsbruch des Holocaust fixiertes Gedenken. Ist das
Erinnerung – oder kann das weg?

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