Demonstrationen in Serbien: Sie sind laut – und die EU hört weg

Demonstrationen in Serbien: Sie sind laut – und die EU hört weg

Am Samstag kam es in Belgrad zu Massendemonstrationen. Die Regierung des Präsidenten Aleksandar Vučić gab die Zahl der Demonstrierenden mit 107.000 an. In Wahrheit jedoch gingen Hunderttausende Serben und Serbinnen mehr auf die Straße. Die Schätzungen von Nichtregierungsorganisationen reichen von 225.000 bis 325.000 Menschen. Es war die größte Demonstration in der Geschichte des Landes. Sie ist der vorläufige Höhepunkt einer seit drei Monaten andauernden Protestwelle, die inzwischen das ganze Land erfasst hat. Der Anlass der Proteste war der Einsturz des Vordaches eines renovierten Bahnhofs in der serbischen Stadt Novi Sad Ende des vergangenen Jahres. 15 Menschen wurden getötet, zwei schweben heute noch in Lebensgefahr. Es wird vermutet, dass bei der Renovierung des Bahnhofs Gelder in dunklen Kanälen verschwunden sind. Novi Sad machte eines endgültig klar: Korruption tötet.

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