Debatte um den Wolf: Schützen oder schießen?

Im Gehege eines Wildparks kein Problem: Der Wolf breitet sich in Deutschland aber auch in freier Wildbahn aus. Bild: dpa

Der Wolf muss bejagt werden, fordern Weidetierhalter. Das würde nichts bringen, sagen Naturschützer. Die Fronten zwischen den Konfliktparteien sind verhärtet.

Der Wolfsbestand in Deutschland wächst – und mit ihm die Konflikte. Während Umweltschützer die Rückkehr des Beutegreifers begrüßen, schlagen Weidetierhalter Alarm. Immer häufiger kommt es zu Übergriffen auf Nutztiere, insbesondere Schafe. Von „Verharmlosung“ und „organisierter Schönfärberei“, die den Konflikt mit der Weidehaltung haben eskalieren lassen, sprach Eberhardt Hartelt, der Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbands, kürzlich auf einer Veranstaltung in Berlin. Das Ergebnis sei ein „ungebremst wachsender Wolfsbestand“, der inzwischen deutlich über dem günstigen Erhaltungszustand liege und im internationalen Vergleich hoch sei. Der Verband sprach sich für einen zügigen, unbürokratischen Abschuss sogenannter Problemwölfe nach geltendem Naturschutzrecht aus und verwies auf Nachbarländer wie Schweden oder Frankreich, die Wolfsbestände regulieren.

Julia Löhr

Wirtschaftskorrespondentin in Berlin.

Der Umweltverband NABU kritisiert das. Aus Sicht von Präsident Jörg-Andreas Krüger sind die Möglichkeiten beim Herdenschutz noch längst nicht ausgeschöpft und viel effektiver als eine Bejagung. Schon wenige Wölfe würden ausreichen, um viele Tiere zu reißen. Der „Entnahme“ einzelner Problemwölfe, wie es in der Fachsprache heißt, stellt sich Krüger jedoch nicht in den Weg.

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