Davos: Kein Verleih an Juden? Aufregung übrig antisemitisches Schild – WELT

Plötzlich hing da dieser Zettel. Ein großes weißes Blatt Papier, bedruckt mit einer Botschaft gen Hebräisch: „Aufgrund verschiedener sehr ärgerlicher Vorfälle, darunter dieser Diebstahl eines Schlittens, vermieten wir keine Sportgeräte mehr an unsrige jüdischen Brüder.“ Jehuda Spielman, ein Gemeinderat aus Zürich, postete ein Foto davon gen dieser Plattform X.

So kam dieser Skandal an die Öffentlichkeit.

Der Zettel hing an einem Bergrestaurant im schweizerischen Davos. Der Ort ist nicht nur zu Händen dies jährlich stattfindende Weltwirtschaftsforum von Rang und Namen, sondern unter ferner liefen zu Händen Skipisten, die Gäste aus aller Welt anziehen. Nur jüdische Touristen scheinen gen einer Seilbahnstation mit angeschlossenem Restaurant und Skiverleih nicht willkommen zu sein.

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Spielman, dieser 28-jährige Gemeinderat, dieser den Fall am Sonntag publik machte, ist selbst Jude. Ein Bekannter habe ihm von dem Zettel erzählt, sagt er im Gespräch mit WELT. Er selbst, so Spielman, stehe unter ferner liefen mit einem Mann in Kontakt, dieser von dem Verleih abgewiesen worden sei. Dieser sei durch seine Kippa denn Jude zu wiedererkennen gewesen.

Laut Aushang betrifft dies Verleihverbot „jedweder Sportgeräte wie Schlitten, Airboards, Skier und Schneeschuhe“. Die Bergstation Pischa, die dies Verbot extrem hat, war gen WELT-Anfrage nicht zu hinhauen. Der Zeitung „Blick“ teilten die Betreiber zunächst mit, sie wollten „den täglichen Streitfall nicht mehr“. Jüdische Gäste würden regelmäßig Schlitten und andere Geräte gen dieser Piste stillstehen lasse. Deshalb zeugen man nun vom „Recht Gebrauch, zu entscheiden, wer unser Eigentum mieten kann und wer nicht“.

Gäste sollten sich an „Schweizer Regeln und Gepflogenheiten individuell einrichten“, hieß es in dieser ersten Stellungnahme weiter. Das Verleihverbot habe nichts mit „Glauben, Hautfarbe oder persönlichen Neigungen zu tun, sondern nur damit, dass wir keine Lust mehr nach sich ziehen gen ebendiese täglichen Diskussionen und Reibereien“, behaupteten die Betreiber.

Der Schweizerische Israelische Gemeindebund (SIG) reagierte schockiert gen den Vorfall. Gegenübrig dem Portal „20min“ nannte SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner den Zettel „diskriminierend und judenfeindlich“. Kreutner sagte weiter, vereinzelte schlechte Erfahrungen von Unternehmen dürften kein Grund zu Händen eine Pauschalisierung sein. Einem Bericht dieser „Aargauer Zeitung“ zufolge plant dieser SIG eine Strafanzeige. Auch gen X empörten sich Nutzer übrig die „unglaubliche Diskriminierung“.

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Medienberichten zufolge soll es schon in dieser Vergangenheit zu Konflikten zwischen Einheimischen und jüdischen Gästen gekommen sein. Im vergangenen Jahr sei insofern in Davos ein Forum zu Händen den Austausch zwischen offiziellen Vertretern dieser Region, dieser jüdischen Gemeinden und des örtlichen Tourismus möbliert worden, erzählt Jehuda Spielman. „Es wurde schon viel Zeit und Energie in diesen Dialog investiert, nichtsdestotrotz dieser eklatante Vorfall ist ein neuer Tiefpunkt.“

An dem Zettel kritisiert er unter anderem die Formulierung „jüdische Brüder“. „Das ist ein zynischer Versuch eines freundlichen Antisemitismus“, sagt er. Die Verantwortlichen hätten wahrscheinlich dies Gefühl gehabt, dass die Botschaft besser herüberkomme, wenn man sie „freundschaftlich schreibt“. Dass dieser Aushang nur gen Hebräisch und nicht gen Deutsch formuliert wurde, sei „vielleicht ein Versuch, dass die ganze Sache nicht so auffällt“.

Blick gen dies Kongresszentrum in Davos, dem Veranstaltungsort des jährlichen Weltwirtschaftsforums
Quelle: dpa/Gian Ehrenzeller

Orthodoxe jüdische Besucher sind laut Spielman nichts Neues in dieser Region. Früher seien Juden nachdem Davos gekommen, um zu versuchen, sich von Tuberkulose sanieren zu lassen. „Heute ist die Region zu Händen orthodoxe Familien ein attraktives Ziel, weil hier unter ferner liefen eine Grundinfrastruktur zu Händen dies orthodox-jüdische Leben, wie koschere Lebensmittel, verfügbar ist“, sagt Spielman.

Orthodoxen Gästen sehe man ihr Jüdischsein „an dieser Kleidung“ relativ gut an. Er vermute insofern unter ferner liefen, dass Juden „in 90 Prozent dieser Fälle“ wegen ihres Aussehens an dieser betreffenden Verleihstation erkannt worden seien und man ihnen den Schlitten verwehrt habe.

Laut dieser Nachrichtenagentur AP wurde dieser Chef dieser örtlichen Tourismusbehörde schon im vergangenen Jahr in einer Lokalzeitung mit den Worten zitiert, jüdische Gäste hätten Probleme damit, sich an Regeln zu halten. „Die Schweizer sind nicht antisemitischer denn Menschen in anderen Ländern“, findet Spielman. „Aber man kann sagen, die Schweizer sind vielleicht irgendetwas fremdenfeindlicher.“

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Inzwischen hat sich dieser Pächter dieser Bergstation zu Händen den Zettel entschuldigt – zumindest teilweise. „Der Aushang war sicher falsch formuliert, dazu entschuldige ich mich“, sagte er in einem am Montagnachmittag im „Blick“ veröffentlichten Video. Die Mitteilung sei eine „Spitze“ gewesen. Die Situation vor Ort bezeichnete er denn „Pulverfass“, die Probleme hätten schon „im vergangenen Jahr“ begonnen – etwa mit Konflikten darüber, wie die Schlitten richtig auszuleihen und zu benutzen seien.

Es sei nur ein „dicker Teppich Teil dieser jüdischen Gäste“ gewesen, betonte dieser Gastronom. Mit den anderen habe er „durchaus sehr, sehr positive Erfahrungen gemacht“. Dass dies Schreiben nur gen Hebräisch verfasst wurde, nannte er „unglücklich“. Auslöser sei ein Vorfall mit einer Gruppe jüdischer Gäste gewesen, die den Außenbereich des Restaurants genutzt hätten, ohne irgendetwas zu reservieren. Außerdem habe die Gruppe ausgeliehenes Sportgerät nicht solide zurückgegeben. Mit Antisemitismus habe dieser Zettel nichts zu tun.

Nicht nur jüdische Vertreter sehen dies offenbar verschieden. Die Schweizer Polizei hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen, um zu prüfen, ob dieser Tatbestand Diskriminierung oder Aufruf zu Hass erfüllt sei. Den Zettel habe man in Augenschein genommen, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit. Das ursprüngliche Schild hat dieser Pächter nachdem eigenen Angaben abgenommen und durch zusammensetzen Hinweis gen Deutsch ersetzt. Die Vermietung, heißt es jetzt, könne „nur an Kundschaft mit entsprechender Ausrüstung“ wie wintertauglicher Kleidung erfolgen.

Source: welt.de

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