Monumentales
Wachstum! Das verspricht das Haarwuchsmittel in der schnittigen, knallorangen Retroverpackung.
Felix Niemann wird es von nun an jeden Morgen mit skeptischem Blick vorm Badezimmerspiegel
auftragen – in der bangen Hoffnung, es würde nicht nur seine Kopfhaut, sondern
auch sein Selbstbewusstsein anregen, oder am besten gleich sein ganzes Dasein.
Die Haare werden
tatsächlich immer wieder eine Rolle spielen im neuen Film von Erik Schmitt, der
sechs Jahre nach der fantasievollen Berlin-Schatzsuche Cleo seinen
zweiten Spielfilm vorlegt. Das Leben der Wünsche ist die Adaption des
gleichnamigen Romans des österreichischen Schriftstellers und Essayisten Thomas Glavinic. 2009 stand er auf der
Longlist für den Deutschen Buchpreis, eine unterhaltsame, kleine
Schauergeschichte über das Abgründige und Albtraumhafte verborgener Wünsche.