Cyberkriminalität: Hackerangriff aufwärts Jaguar Land Rover kostet rund zwei Milliarden Pfund

Der Hackerangriff auf Jaguar Land Rover, der zu mehr als sechs Wochen Lähmung des britischen Automobilherstellers führte, kostet die Volkswirtschaft des Königreichs mindestens 1,9 Milliarden Pfund (2,2 Milliarden Euro). Das schätzt das Cyber Monitoring Centre, eine Beobachtungsstelle für Cyberkriminalität.

Der Angriff auf JLR Ende August habe indirekt mehr als 5000 Organisationen und Zuliefererunternehmen im ganzen Land betroffen. Damit sei er „der wirtschaftlich schädlichste Cyber-Vorfall” für das Land jemals gewesen, sagte CMC-Leiter Ciaran Martin, der frühere Chef des staatlichen Abwehrzentrums National Cyber Security Centre.

Viele kleine und mittlere Zulieferer gerieten in Schwierigkeiten

Der zum indischen Tata-Konzern gehörende Autohersteller JLR konnte mehr als sechs Wochen in seinen Fabriken keine Fahrzeuge mehr herstellen, auch Vertrieb und andere Abteilungen waren durch die IT-Störung weitgehend lahmgelegt. Zudem gerieten mehr als tausend zumeist kleine und mittlere Zulieferer in Schwierigkeiten. Die britische Regierung hat über ihre Exportfinanzierungsagentur einen Kredit von 1,5 Milliarden Pfund garantiert, mit dem JLR seinen Zulieferern unter die Arme greifen kann.

In diesem Jahr gab es schon mehrere prominente Cyberangriffe von Hackergruppen, die damit Geld erpressen wollen. Betroffen waren im Frühjahr und Sommer der Einzelhandelskonzern Marks & Spencer sowie die Supermarktkette Co-op und auch der Gesundheitsdienst NHS England. Marks & Spencer konnten monatelang keine Online-Bestellungen mehr abwickeln.

Das CMC schätzte im Juni, dass die Angriffe auf M&S sowie Co-op zwischen 270 und 440 Millionen Pfund Schaden verursacht hätten. Die Polizei hat im Juni mehrere junge Hacker in Mittelengland festgenommen, die zur Gruppe „Scattered Spider“ gehören sollen, die hinter dem Angriff auf M&S stecken soll.

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