Claudia Roth: „Die schroffe, fast schrille Reaktion hat mich dann doch erstaunt“

DIE ZEIT: Frau Roth, Ihnen wird vorgeworfen, Sie würden mit Ihrem Vorstoß zur Erinnerungskultur den Holocaust relativieren. Was sagen Sie zu dieser Kritik?

Claudia Roth: Dieser Vorwurf ist nun wirklich absurd! Es geht mir doch gerade darum, der Entsorgung von Geschichte etwas entgegenzusetzen. Wenn ich an Maximilian Krahs Äußerungen über die SS, den „Vogelschiss“ von Alexander Gauland oder den Geschichtsrevisionismus eines Putin denke: Das sind Fälle, die uns alarmieren müssen.

ZEIT: Die Leiter der deutschen Holocaust-Gedenkstätten haben in einem Brandbrief geschrieben, Ihr Ministerium wolle die deutsche Erinnerungskultur umbauen. Und das Rahmenpapier dafür könne als „geschichtsrevisionistisch im Sinne der Verharmlosung der NS-Verbrechen“ verstanden werden.

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