China zeigt Zuversicht im Zollstreit mit USA

China zeigt Zuversicht im Zollstreit mit USA

Der chinesische Machtapparat reagierte auf die Zolleskalation und die stark fallenden Börsenkurse mit Botschaften der Entschlossenheit und Zuversicht. Augenfällig wurde das bereits am Wochenende: Die Volksrepublik ist das erste Land der Welt, das auf die amerikanischen Zölle jetzt hart und deutlich mit Gegenzöllen im zweistelligen Bereich reagiert hat. Zum Wochenbeginn legte die „Volkszeitung“ in einem Leitartikel nach: „Der Missbrauch von Zöllen durch die Vereinigten Staaten wird China treffen, aber der Himmel wird nicht einstürzen“, hieß es auf der Titelseite des zentralen Sprachrohrs der Kommunistischen Partei. Die von Washington verhängten zusätzlichen Zölle „werden den bilateralen Handel stark einschränken und unweigerlich kurzfristige negative Auswirkungen auf unsere Exporte haben und den wirtschaftlichen Abwärtsdruck verstärken“, hieß es. „Aber China ist eine supergroße Wirtschaft. Wir sind stark und widerstandsfähig.“

Zum einen seien Chinas Exporte in die USA von 19,2 Prozent im Jahr 2018 auf 14,7 Prozent im Jahr 2024 gesunken, weswegen ein Rückgang amerikanische Exporte „keine verheerenden Auswirkungen auf unsere Gesamtwirtschaft haben wird“, argumentierte Peking. Zum anderen seien US-Firmen bei vielen Gütern und Zwischenprodukten von China abhängig. Vor dem Hintergrund tief integrierter globaler Lieferketten könne der Handel zwischen China und den USA also nicht vollständig unterbrochen werden.

Dass Chinas Exporte allerdings einer der wenigen verbliebenen Wachstumstreiber des deflationsgeplagten Landes sind, darauf ging Peking nicht ein. Vielmehr stellte sich die chinesische Regierung an die Seite aller anderen Länder und kritisierte in einer eigenen Mitteilung, Washington versuche mit seinen Zöllen, „die bestehende internationale Wirtschafts- und Handelsordnung zu untergraben und die Interessen der USA über das Gemeinwohl der internationalen Gemeinschaft zu stellen“.

Kritische Stimmen unter den eigenen Wissenschaftlern dazu ließ Peking neuerlich unterdrücken. Am Sonntag wurde gleich das ganze Zentrum für Politikforschung an der wichtigen Akademie für Sozialwissenschaften geschlossen. Der stellvertretende Direktor des Zentrums He Bin hatte am Freitag zuvor die chinesischen Gegenzölle in einem privaten Beitrag in den sozialen Medien kritisiert: „Die Vereinigten Staaten schießen sich mit ihren Zöllen selbst in den Fuß, also sollten wir uns nicht auch noch in den Fuß schießen“, schrieb He. Stattdessen hätte China seine Zölle einseitig auf Null setzen sollen, so He. Sein Beitrag wurde zensiert, über das weitere Schicksal des Mannes herrscht Ungewissheit.

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