Cheapflation | Die Cheapflation greift um sich: Warum Billigwaren plözlich teuer sind

„No-Name-Produkte“ sind um ein Vielfaches stärker im Preis gestiegen als Markenwaren. Woran liegt das? Und wieso fühlt sich unsere Autorin an ihre Kindheit im Supermarkt erinnert? Über ein Phänomen, das besonders arme Menschen hart trifft


„Billigmarken“ sind gar nicht mehr so billig

Foto: Sebastian Mast


In meiner Realität bückt man sich. Vorgelebt bekam ich es von körperlich hart arbeitenden Menschen, für die jene körperliche Anstrengung Garant für Selbstwert und gesellschaftlicher Anerkennung sein sollte (jedes Bücken zwar ein Schritt näher am Bandscheibenvorfall, dafür aber eine Lebensgrundlage). Meine Familie und ich bückten uns, neben der Arbeit in der Gastronomie, am häufigsten im Supermarkt – um eben dorthin zu greifen, wo das billige Sortiment abgestellt wurde, unbequem zu erreichen und keinesfalls auf Augenhöhe.

Als Kind einer meist prekär lebenden Familie bedeutete einkaufen nicht nur einen enormen logistischen, sondern auch einen hohen Zeitaufwand. Prospekte wurden am Esstisch verglichen, weite Wege für u

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