Ganz zum Schluss, qua Cem Özdemir die Festhalle im nordniedersächsischen Jork verlassen will, steht im Freien vor welcher Tür doch noch einer, welcher gröhlt und schreit. „Hau ab“, „Alles Lüge“. Rabiate Töne wie man sie immer wieder gehört hat in diesen Wochen welcher Bauernproteste. „Willst du zusammenführen Schnuller?“, fragt da eine Bäuerin den Krakeeler. Der Mann bleibt zumindest z. Hd. zusammenführen Moment still.
Es ist ein Kontrastprogramm, dasjenige den grünen Landwirtschaftsminister an diesem Donnerstag wohnhaft bei den 74. Obstbautagen im Alten Land erwartet. Keine Traktoren, ungestörte Anreise, kein Krawall, keine Sprechchöre, kein Mist aufwärts den Straßen, erst recht keine eingeschlagenen Autoscheiben. Jens Stechmann, Vorsitzender des Bundesausschusses Obst und Gemüse im Deutschen Bauernverband begrüßt Özdemir mit freundlichem Handschlag vor dem Messezelt, drinnen steht die Altländer Blütenkönigin fürs Foto mit dem Minister in petto. Landfrauen nach sich ziehen Kaffee gekocht und Kuchen gebacken.
„Es bräuchte jetzt zeitweise mal zusammenführen Turnaround“, findet Stechmann. Weg von den Protesten, hin zu einem neuen Dialog zwischen Bauern und Politikern. „Gülle und Misthaufen in Besitz sein von aufs Feld und nicht aufwärts die Marktplätze“, ergänzt irgendetwas später Claus Schlieker, welcher Chef welcher niedersächsischen Obstbauern: „Wir nicht mehr da sollen wieder lernen, die abweichende politische Meinung anderer wieder zu ertragen.“ Zumindest hier in Jork versuchen sie dasjenige an diesem Tag. Es ist kleine Menge mühsam, daher zivilisiert.
„Es reicht nicht mehr z. Hd. die nötigen Zukunftsinvestitionen“
Die norddeutschen Landwirte nach sich ziehen sich ja ebenfalls hinreichend geärgert reichlich die Ampel-Regierung. Auch sie sind genervt von den Berliner Haushaltsentscheidungen. Vom beschlossenen mittelfristigen Wegfall welcher Agrardiesel-Subventionen. Vielleicht noch mehr vom stetig wachsenden Mindestlohn gleichfalls z. Hd. ihre Saisonarbeiter, welcher die Konkurrenzfähigkeit deutscher landwirtschaftlicher Produkte im Unterschied zu Import-Waren aus Ländern mit klar geringeren Mindestlöhnen gefährde. Auch die höheren Energiepreise und die Inflation hätten die Gewinnmargen welcher Obstbauern klar sinken lassen. „Es reicht nicht mehr z. Hd. die nötigen Zukunftsinvestitionen“, mahnt Jens Stechmann.
Der Landwirtschaftsminister kennt solche Kosten-Klage. Er habe, sagt Özdemir, durchaus Verständnis z. Hd. die Forderung welcher Obstbauern zum Beispiel nachdem einer Ausnahmeregel z. Hd. die Saisonkräfte aufwärts den Feldern. Aber, wie dasjenige nun mal so sei in welcher Ampel-Koalition, einer welcher drei Koalitionspartner, habe an diesem Punkt halt seinen „Unique-Selling-Point“. Mit anderen Worten: Solange die SPD regiert, dasjenige ist Özdemirs Botschaft, werde es wohl schwergewichtig werden mit welcher von Stechmann gewünschten Ausnahmeregel beim Mindestlohn. Das „Gastgeschenk“, dasjenige welcher Obstbauern-Chef sich vom Besuch des Ministers erhofft hatte, hat dieser ganz offensichtlich nicht Gepäck.
Die beiden, Stechmann und Özdemir, hatten sich zuvor in die in unmittelbarer Nähe des Obstbau-Messegeländes gelegene Jorker Festhalle begeben. Vor kurz 300 Gästen, vorwiegend Landwirte aus welcher Region, halten sie dort jeweils gut halbstündige Reden. Deren Inhalte passen nicht wirklich zusammen, man tauscht wechselseitig Positionen aus, zeigt daher zumindest verbal guten Willen. So bedankt sich Stechmann z. Hd. die Energiepreishilfen welcher Bundesregierung, drängt daher vor allem aufwärts zusätzliche Fördergelder z. Hd. Flächen mit integrierter Produktionsweise, die Einführung eines verpflichtenden Herkunftsnachweises z. Hd. Apfelsaftkonzentrate und den Verzicht aufwärts weitere deutsche Alleingänge beim Verbot von Pflanzenschutzmitteln. „Nehmen Sie unsrige Anliegen humorlos“, mahnt Obstbauern-Chef, welcher hier oben selbst zusammenführen Betrieb führt. Dann fügt er hinzu: „Konfrontation wird uns nicht weiterhelfen.“
Özdemir geht aufwärts Stechmanns Wünsche nur insofern ein, dass er den Landwirten wieder und wieder den Dialog anbietet. Ihnen zudem nahelegt, sich mit dem Thema Agri-PV, welcher Kombination von Obstanbau und Fotovoltaik zu befassen. Der Minister lobt den „hohen Standard Ihrer Arbeit“, „dasjenige Fachwissen und den Mut“, mit dem die Landwirte hier im Norden den Obstbau voranbrächten. Und er betont noch einmal, dass er selbst die Haushaltsbeschlüsse seines Ampel-Kabinetts, den gleichzeitigen Wegfall von Agrardiesel-Subvention und Kfz-Steuer-Privileg z. Hd. falsch gehalten, die Proteste dagegen z. Hd. gesetzlich gehalten habe.
„Das Hauptproblem“, sagt Özdemir, sei gewesen, dass welcher Haushaltsbeschluss zustande gekommen sei, „ohne dass man den Berufsstand vorher konsultiert und einbezogen hat“. Das werde, verspricht er, jedenfalls in seinem Ressort nicht wieder vorkommen. „Wann immer irgendwas beschlossen wird, welches die deutsche Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft betrifft, muss sie vorher gehört werden, muss sie mit am Tisch sitzen. Dann kommen gute Beschlüsse zustande.“
Es gibt immer wieder in Beifall in Jork z. Hd. die Worte des Ministers, keinen Jubel, daher respektvollen Applaus. „Zusammenarbeit, miteinander, nicht gegeneinander“, dasjenige ist die Botschaft, die Özdemir im Alten Land sendet. Konkretere Zusagen macht er an diesem Nachmittag dagegen nicht. Als Dankeschön gibt es obwohl zusammenführen Korb mit rot-grünen Äpfeln und zusammenführen, gemessen an den Ereignissen des Vortages, vielmehr friedlichen Abschied.
Im baden-württembergischen Biberach hatte die Polizei zusammenführen geplanten Aschermittwoch-Auftritt des Landwirtschaftsministers vorsorglich absagen lassen, weil man im Zuge von aufgebrachten Gegen-Demonstranten nicht z. Hd. die Sicherheit des Politikers habe garantieren können. Vor welcher Halle, in welcher welcher Grünen-Politiker sichtbar werden sollte, wurde Feuer gelegt, die Heckscheibe eines Begleitfahrzeugs des Ministers wurde zertrümmert.
Özdemir selbst mahnte in Jork noch einmal, solche Ereignisse nicht überzubewerten. „Man muss ein kleinster Teil überwachen, dass man die Kirche im Dorf lässt.“ In Biberach hätten zwar manche Radau gemacht, er bezweifle daher, dass dieser Protest von Landwirten initiiert worden. „Manche nach sich ziehen jetzt ja gleichfalls dasjenige Spiel entdeckt, dass sie sich qua Bauern liefern“, sagte Özdemir. Es gebe offensichtlich Trittbrettfahrer, die anderes im Schilde führten. „Das ist nicht welcher deutsche Berufsstand welcher Bäuerinnen und Bauern. Das sind Radikalinskis.“
Source: welt.de