Carlos Fonsecas „Austral“: Ein Nachlass voller Rätsel

Es beginnt mit einer Täuschung. Oder besser gesagt: mit einer Doppeldeutigkeit. Ein Mann hält eine Postkarte in der Hand und sieht darauf eine karge Landschaft, stellt sich den Sand vor, die Leere, die Einsamkeit. Doch in Wahrheit ist das nur das Foto einer schmutzigen Glasscheibe; was er für die Wüste hält, ist nichts als Staub. Auf der Rückseite des Rätsels Lösung: Elevage de poussière, Man Ray, 1920. Aber das hat jemand durchgestrichen, daneben steht: Humahuaca, Argentinien.

Mit der poetischen, feinfühligen Schilderung dieses Vexierbildes beginnt Austral, der neue Roman des costaricanischen Schriftstellers Carlos Fonseca, der Anfang des Jahres mit dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet wurde. Fonseca, in Costa Rica geboren, in Puerto Rico a

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