Campino: „Ich hielt mich für zu blöd, um das alles zu verstehen“

Das Buch „Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer. Eine Liebeserklärung an die Gebrauchslyrik“ von Campino erscheint am 24. Oktober 2024 im Piper Verlag. Ein guter Anlass, um mit dem Sänger der Toten Hosen unter anderem über das zu sprechen, was auch er als Songtexter immer wieder schreibt: Lyrik.

ZEIT ONLINE: Campino, Sie lieben Erich Kästner. Seit wann
denn das?

Campino: Ganz simpel.
Wie wahrscheinlich die meisten meiner Generation bin ich ihm schon als Kind
begegnet. Ich war fasziniert von Emil und die Detektive und habe immer davon
geträumt, auch in so einer großen Bande zu sein. Gustav mit der Hupe fand ich
toll. Und auch Das fliegende Klassenzimmer ist eine ganz intensive Erinnerung.
Das durfte ich mit meinen Geschwistern im Fernsehen gucken. Das hat sich
komplett bei mir eingefräst, es sind einfach Schlüsselgeschichten. Auch Pünktchen und Anton, Kästners ganze Kinderbuchwelt, das war schon irre, wie viel
Treffer er da gelandet hat. Ich hatte damals keine Ahnung, dass die alle
vom selben Autor waren. Ich habe die Bücher gelesen und jeden Film bestimmt fünfmal geguckt, das war ein richtiges Ritual bei uns. Wir Geschwister haben
das dann nachgespielt. Aber Erich Kästner als Schriftsteller für Erwachsene
habe ich erst mit großer Verspätung kennengelernt.

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