Nach SPD, Union, Grünen und der AfD hat nun auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eine Kanzlerkandidatin benannt: Sahra Wagenknecht. Das teilte BSW-Generalsekretär Christian Leye der Nachrichtenagentur dpa mit. Chancen auf die Führung der nächsten Bundesregierung sieht die Partei aber nicht, es geht vor allem um wahlkampftaktische Gründe.
„Die aktuelle Kanzlerkandidaten-Inflation bringt auch das BSW in Zugzwang“, sagte Generalsekretär Leye. „Im Parteivorstand ist allen klar, dass wir keine realen Aussichten auf eine Kanzlerschaft haben – wir machen uns weder was vor, noch sind wir größenwahnsinnig.“ Stattdessen habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, „damit sich unsere Konkurrenten keinen ungerechtfertigten Vorteil verschaffen“, hieß es weiter. Gemeint ist wohl unter anderem, dass in bestimmte Fernsehrunden nur Kanzlerkandidaten und -kandidatinnen eingeladen werden könnten.
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Koalition eine Mehrheit hätte.
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Wagenknecht: „Da stellt man normalerweise keinen Kanzlerkandidaten auf“
Das im Januar gegründete BSW lag zuletzt in bundesweiten Umfragen bei vier bis acht Prozent Zustimmung. Vor einigen Wochen, als ihre Partei in Umfragen noch auf bis zu neun Prozent kam, sagte Wagenknecht der Rheinischen Post: „Da stellt man normalerweise keinen Kanzlerkandidaten auf.“
Im November spottete die BSW-Vorsitzende zudem, als die Grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zum Spitzen- und Kanzlerkandidaten bestimmten. Das halte sie für eine „kühne Entscheidung“ und nicht seriös, sagte Wagenknecht in der ARD-Sendung Maischberger. „Also eigentlich war es mal so, dass die Parteien Kanzlerkandidaten aufgestellt haben, bei denen man irgendwie davon ausging, dass sie auch den Kanzler stellen.“ Die Grünen lagen in jüngsten Umfragen bei 13 bis 14 Prozent.
Leye sagte dazu: „Zur Wahrheit gehört auch, dass die Aussichten von Grünen oder AfD auf die Kanzlerschaft nicht größer sind als unsere.“ Habecks Kandidatur stehe für „eine Selbstüberschätzung, die nicht mal die Tierschutzpartei mit der Aufstellung eines Kanzlerkandidaten toppen könnte.“ Dem BSW gehe es darum, „den Menschen eine politische Alternative zum bisherigen Kandidatenquartett zu eröffnen“.