Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will bei einem Wahlsieg der Union nicht Vizekanzler unter einem CDU-Regierungschef Friedrich Merz werden. „Das würde ich nicht“, sagte Scholz im Deutschlandfunk Kultur. „Ich kämpfe ja sowieso darum, dass ich erneut Kanzler sein kann.“ Und nicht nur die vergangene Bundestagswahl habe gezeigt, dass die Ergebnisse „ganz anders als die Vorhersagen“ der Umfragen ausfielen.
Deutschland wählt am 23. Februar 2025 einen neuen Bundestag. Die Union führt in den Umfragen derzeit mit großem Abstand und liegt in den meisten Erhebungen zwischen 31 und 34 Prozent. Die SPD landet hinter der AfD auf Platz drei mit 15 bis 17 Prozent.
Kein „persönliches Ding“ zwischen Scholz und Lindner
Nach dem monatelangen Streit vor dem Bruch der Ampel-Koalition mit der FDP kann sich Scholz auch nicht vorstellen, mit deren Vorsitzendem Christian Lindner erneut in eine Regierung zu gehen. „Ich hab dafür keine Phantasie, nein“, sagte Scholz dem Deutschlandfunk.
Das sei aber auch „nicht so ein persönliches Ding“. Es gehe vielmehr um die unterschiedlichen Ansichten in der Frage, wie die nötigen Investitionen in Deutschland finanziert werden könnten, ohne „dass das eine auf Kosten des anderen stattfindet“, sagte Scholz. Er plädiere hier für „mehr Spielraum“ bei der Verschuldung.