Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind neue Vorsitzende der Linkspartei. Sie wurden auf dem Bundesparteitag in Halle an der Saale mit einer deutlichen Mehrheit gewählt. Für Schwerdtner stimmten 434 der 542 Delegierten, Jan van Aken erhielt 477 Stimmen. Der weitgehend unbekannte Gegenkandidat Emanuel Schaaf kam nur auf 19 Stimmen.
Das neue Führungsduo tritt die Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan an, die beide nicht mehr kandidiert hatten.
Schwerdtner will Linke als „Stimme des Ostens“
Schwerdtner hatte für die weibliche Position in der Doppelspitze keine Gegenkandidatin. In ihrer Bewerbungsrede sagte sie: „Wir sind das Gegenteil von Angst, wir sind die Hoffnung.“ Nötig seien für die Linke Klarheit, Fokus und Glaubwürdigkeit. Sie wünsche sich eine Linke, die auch eine Stimme des Ostens sei. Schwerdtner plant, die scheidende Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch
als Kandidatin für den Wahlkreis Berlin-Lichtenberg im kommenden Jahr
abzulösen.
Die 35-Jährige war erst im Sommer 2023 in die Linke eingetreten, kurz bevor sie als Kandidatin zur Europawahl nominiert wurde. Auf Listenplatz fünf verpasste sie jedoch den Einzug ins EU-Parlament. Zuvor war Schwerdtner Chefredakteurin der deutschsprachigen Ausgabe des sozialistischen Magazins Jacobin. Schwerdtner studierte in Berlin Politikwissenschaften und Englisch und später im Masterstudium politische Theorie in Frankfurt am Main.
Van Aken will sich mit „unanständig Reichen“ anlegen
Van Aken sagte bei seiner Vorstellung, er wolle der Mehrheit im Land eine Stimme geben und sich mit den „unanständig Reichen“ anlegen. Die Linke solle wieder Hoffnung machen. „Ich habe keine Lust mehr, den Menschen zu erzählen, wie scheiße es ihnen geht“, sagte van Aken, der bereits von 2009 bis 2017 für den Wahlkreis Hamburg-Altona im Bundestag saß. Dort war er Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und warb für Rüstungskontrolle. Ob er erneut für den Bundestag kandidieren wird, ist derzeit noch unklar.
Der 63-Jährige ist Biologe und arbeitete von 1997 bis 1998 bei der Umweltorganisation Greenpeace. Von 2004 bis 2006 war er Biowaffeninspekteur der Vereinten Nationen. Seit 2007 ist van Aken in der Linken und war zeitweise stellvertretender Bundesvorsitzender.
Linkspartei in der Krise
Die Linkspartei steckt nach der Abspaltung des Flügels um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht in einer Existenzkrise. Sie schwächelt auch in Ostdeutschland, früher Kernland der Linken. Bundesweit liegt die Linke in Umfragen bei drei bis vier Prozent. Erklärtes Ziel ist der Wiedereinzug in den Bundestag 2025.
Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind neue Vorsitzende der Linkspartei. Sie wurden auf dem Bundesparteitag in Halle an der Saale mit einer deutlichen Mehrheit gewählt. Für Schwerdtner stimmten 434 der 542 Delegierten, Jan van Aken erhielt 477 Stimmen. Der weitgehend unbekannte Gegenkandidat Emanuel Schaaf kam nur auf 19 Stimmen.
Das neue Führungsduo tritt die Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan an, die beide nicht mehr kandidiert hatten.
Schwerdtner hatte für die weibliche Position in der Doppelspitze keine Gegenkandidatin. In ihrer Bewerbungsrede sagte sie: „Wir sind das Gegenteil von Angst, wir sind die Hoffnung.“ Nötig seien für die Linke Klarheit, Fokus und Glaubwürdigkeit. Sie wünsche sich eine Linke, die auch eine Stimme des Ostens sei. Schwerdtner plant, die scheidende Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch
als Kandidatin für den Wahlkreis Berlin-Lichtenberg im kommenden Jahr
abzulösen.