ZEIT ONLINE: Herr Ali, seit dem 15. April 2023 Jahren kämpft die
sudanesische Armee gegen die paramilitärische Miliz RSF. Beide Seiten begehen
schwerste Kriegsverbrechen, laut UN sind mindestens 20.000 Menschen gestorben.
Wie ist die Lage aktuell?
Mossaad Mohamed Ali: Die Situation wird jeden Tag schlimmer. Wir hören von Leichenbergen
auf den Straßen, die niemand wegräumt. Ganze Städte und Dörfer werden
ausgerottet, Zivilisten hingerichtet, Frauen vergewaltigt. Wir haben im Sudan schon
seit Jahrzehnten immer wieder blutige Konflikte erlebt, aber so katastrophal
wie jetzt war es noch nie. Für mich ist es furchtbar, aus der Ferne zu beobachten,
wie mein Land zerstört wird.