Die Deutsche Post zieht vor Gericht, weil das Briefporto im kommenden Jahr aus ihrer Sicht nicht stark genug steigt. Beim Kölner Verwaltungsgericht sei fristgerecht Klage gegen eine Entscheidung der Bundesnetzagentur eingereicht worden, teilte das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Durch die Klage wird die Anhebung der Portokosten aber nicht aufgeschoben.
Die Regulierungsbehörde hatte im sogenannten Maßgrößenverfahren im November entschieden, dass sich der Versand von Briefen der Post in Deutschland ab Januar um rund 10,5 Prozent verteuern darf und der Versand von DHL-Paketen um 7,2 Prozent. Der Preis für einen Standardbrief steigt damit um zehn Cent auf 95 Cent, für Postkarten steigt der Preis um 25 Cent – ebenfalls auf 95 Cent.
Das ist dem Post-Konzern DHL und dessen Briefgeschäft Deutsche Post nicht genug. Das Unternehmen möchte gerichtlich klären lassen, welche Kosten bei der Portoerhöhung berücksichtigt werden dürfen. Dadurch soll der künftige Preisaufschlag für die Zeit ab 2027 kräftiger ausfallen als bislang üblich.
Hohe Kosten bei der Post
Die Post ist verpflichtet, überall in Deutschland Briefe einzusammeln und auszutragen. Das ist teuer, zumal im Zeitalter des Internets weniger Briefe verschickt werden. Damit Briefe für den Logistiker dennoch ein profitables Geschäft sind, erlaubt die Netzagentur alle paar Jahre einen Preisaufschlag.
Wie hoch der Aufschlag ausfallen darf, darüber streiten die Regulierungsbehörde und der börsennotierte Großkonzern schon seit Langem. Mit dem Kölner Gerichtsverfahren eskaliert der Streit über die Preisanpassungen nun erneut.