Brasilien: Ehemaliger Präsident Bolsonaro soll zu Sturm auf Kongress aussagen

Der frühere Präsident
Brasiliens, Jair Bolsonaro, soll zum Angriff seiner Anhänger auf das Regierungsviertel
des Landes vernommen werden. Innerhalb von zehn Tagen werde die Bundespolizei
die Aussage des rechtsradikalen Politikers aufnehmen, ordnete der Oberste
Gerichtshof an
. Damit folgt der Gerichtshof einem Antrag der
Generalstaatsanwaltschaft. Der genaue Termin wurde noch nicht bekannt. 

Wenige Tage nach
Amtsantritt von Bolsonaros Nachfolger Luis Inácio Lula da Silva an Neujahr hatten
aufgebrachte Anhänger des Ex-Präsidenten das Regierungsviertel gestürmt. Kurzzeitig
brachten sie den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof
unter ihre Kontrolle. Sie randalierten in Büros und Sitzungssälen und
hinterließen eine Spur der Zerstörung. Erst nach Stunden brachten die Sicherheitskräfte
die Lage wieder unter Kontrolle.

Bolsonaro selbst
hatte Brasilien am 30. Dezember verlassen und befand sich zum Zeitpunkt der
Ausschreitungen in den USA. Damals ging bereits der Antrag der Generalstaatsanwaltschaft
ein. Stattgegeben wurde ihm jetzt, weil der Ex-Präsident erst Ende März ins
Land zurückgekehrt ist.

Sowohl die neue
Regierung als auch viele Brasilianer machen Bolsonaro persönlich für die Krawalle
verantwortlich. Dieser hatte immer wieder Zweifel am Wahlsystem gestreut und
seine Niederlage gegen Lula nie ausdrücklich eingeräumt. Radikale Anhänger
blockierten daraufhin Straßen und riefen die Streitkräfte zum Putsch auf.

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