
Nach eigener Aussage hat sich Fredi Bobic mit Schalkes Aufsichtsratschef Axel Hefer getroffen. Der ins Straucheln geratene Zweitligist sucht einen neuen Sportvorstand. Für Bobic kommt dies aber nicht infrage. Er begründet das recht deutlich.
Fredi Bobic ist momentan arbeitslos, das vorweg. Nach einer recht erfolglosen Zeit bei Hertha BSC wurde er Ende Januar 2023 als Sport-Geschäftsführer von den Berlinern vor die Tür gesetzt. Es war ein recht unrühmliches Trennungs-Kapitel in der Geschichte des Profifußballs, weniger für Bobic als vielmehr für die Hertha. Es landete schlussendlich vor Gericht, wo es noch immer nicht endgültig ausgefochten ist. Kurzum: Es darf angenommen werden, dass sich der frühere Bundesliga-Manager langsam aber sicher wieder ein Engagement bei einem Verein vorstellen kann. Nur eben partout nicht beim FC Schalke 04, wie er nun unmissverständlich erzählte.
Bobic hat ein vernichtendes Urteil über den Klub getroffen und deshalb nach eigener Aussage einen Job beim Fußball-Zweitligisten ausgeschlagen. Demnach habe Schalkes Aufsichtsratschef Axel Hefer Kontakt zu ihm aufgenommen.
„Es ist ein bisschen rausgekommen, dass ich ein Gespräch mit Axel Hefer hatte. Wir haben uns gut und respektvoll unterhalten“, sagte Bobic bei Sky. „Aber nach dem Gespräch war für mich klar, dass das nichts für mich ist, weil die Probleme viel größer sind als die Möglichkeiten, nachhaltig etwas zu gestalten.“
Der frühere Sportchef von Eintracht Frankfurt und Hertha BSC nannte in diesem Zusammenhang Dinge wie die aktuell sportlich schwierige Situation oder „wirtschaftliche Probleme“ des nach wie vor hoch verschuldeten Vereins. „Ich sehe da Probleme, wie sie das jetzt alles noch stemmen wollen für die nächsten Jahre“, sagte Bobic.
Zwar sei eine Bundesliga-Rückkehr binnen drei Jahren durchaus möglich. „Mit welchen Mitteln? Mit welchen Möglichkeiten? Da habe ich zu wenig Antworten bekommen darauf“, urteilte der 53-Jährige.
Nach Medienangaben ist Schalke aber ohnehin eher am früheren HSV-Manager Jonas Boldt interessiert. Und der sendete ebenfalls via Sky durchaus Signale, für einen neuen Job bereit zu sein. „Ich schließe erst mal gar nichts aus und bin sehr gesprächsbereit“, sagte Boldt.
Schalke hat nur einen Punkt mehr als in der Vorsaison
Schalke tritt aktuell auf der Stelle, rangiert in der Tabelle auf Platz 14 und hat 16 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Köln. Der Klub blieb vom 15. bis 19. Spieltag in fünf Spielen ohne Niederlage (drei Siege), es keimte Hoffnung auf, dass das Team vielleicht doch noch einmal oben angreifen könne. Zuletzt folgten gegen die Top-Mannschaften Magdeburg (2:5) und Köln (0:1) jedoch zwei Niederlagen.
In dieser Saison erlebten die Königsblauen einmal drei Niederlagen hintereinander, dies war in der Hinrunde gegen Köln, Karlsruhe und Darmstadt der Fall. Der KSC am Sonntag (13.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) und Darmstadt am 23. Februar sind die kommenden Gegner. Nach dem 3:5 gegen Darmstadt am 6. Spieltag musste Trainer Karel Geraerts gehen.
Nach dem Abstieg im Jahr 2023 dürfte es auch in dieser Saison nichts mit der Bundesliga-Rückkehr der Schalker werden, der Blick von S04 muss aktuell sogar nach unten gehen. Nach dem 21. Spieltag hat das Team nur einen Zähler mehr auf dem Konto (24) als in der Vorsaison (23), Siege sind es sogar weniger (6 zu 7). Nur einmal in der Historie war Schalke drei Spielzeiten in Folge in der Zweiten Liga, von 1988 bis 1991, dann glückte der Aufstieg.
pk
Source: welt.de