Blue Man Group: Das Gegenteil von Taylor Swift

In meinem Terrarium, dem Berliner Kulturbetrieb, bewertet man
die Blue Man Group im Durchschnitt nur leicht höher als zum Beispiel
Schlangenbeschwörerinnen in Hotels. Das ist doch diese Marke mit den blau
maskierten, dick und glänzend geschminkten Wesen, die etwas mit Trommeln, Farbe
und Musik machen, ein US-amerikanisches Unternehmen mit 500
Mitarbeitern und einem Berliner Ableger. Aber Kunst? Nein. (Dünkel gehört in der
Kultur nach Alkoholismus zum größten Berufsrisiko.)

Trotzdem kennen alle Bilder und Clips der blauen Männer aus der Werbung oder
aus dem Fernsehen. Es stehen immer drei Performer plus eine Liveband von
meistens vier Musikerinnen auf der Bühne. Die Gruppe wurde Ende der Achtzigerjahre in New York City von drei Männern erfunden, heute gibt es weltweit ungefähr 70 Blue
Men
. Seit 2004 spielt die Blue Man Group in Berlin am Potsdamer Platz – erst in einem großen, dann in
einem etwas kleineren Theater. Sie sprechen nicht, haben keine Ohren und keine
realistische Hautfarbe. Keine kulturelle Festschreibung, das ist vielleicht von
Vorteil für eine globale Geschäftsidee. 

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