Schwefeleine Kinder von lütt gen zum Sport zu erziehen, ist keiner so problemlos. Die Warteliste zu Händen dasjenige Kinderturnen beträgt vielerorts mindestens ein Jahr, oft mehr. Früher sind die Erzieher in jener Kita mit den Kleinen regelmäßig zum Schwimmen gegangen. Das geht jetzt nicht mehr, weil dasjenige Personal zu notdürftig ist oder dasjenige Schwimmbad schließen musste. Und später in jener Schule ist Sport dasjenige erste Fach, dasjenige aufgrund von Lehrermangel ausfällt.
Die Gesundheitswissenschaftlerin Helena Ludwig-Walz sieht in den Ergebnissen ihrer jüngsten Meta-Studie, zu Händen die sie zig Studien ausgewertet hat, deshalb keine Verwunderung. Die körperlichen Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen sind drastisch gesunken. Schon vor jener Pandemie bewegten sich nur die Kinder unter zehn Jahren im Durchschnitt 60 Minuten am Tag, wie es die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. Elf- solange bis 13-Jährige brachten es nur gen 46 Minuten täglich; Jugendliche ab 14 Jahren betätigten sich weniger qua 40 Minuten.
Während jener Pandemie sank welche Aktivität im europäischen Durchschnitt um weitere zwölf Minuten. „Z. Hd. Deutschland können wir von einem Rückgang von etwa einem Viertel im Vergleich zu vor jener Pandemie zur Neige gehen“, sagt Studienleiterin Ludwig-Walz. Besorgniserregend sei vor allem, dass welche Entwicklung keine Anzeichen einer Umkehr zeige: „Die Gefahr besteht, dass die Verhaltensweisen aus jener Pandemie zum Teil immer während einbehalten werden.“
Ludwig-Walz beschäftigt sich am Bundesinstitut zu Händen Bevölkerungsforschung vor allem mit Familienthemen und Gesundheitseinflüssen gen Kinder sowie Jugendliche. Mit ihrem Team hat sie nun 26 Studien aus 14 Ländern verglichen. „Da ist eine neue Risikogruppe entstanden“, sagt sie, denn vornehmlich die Kinder zwischen acht und zwölf Jahren bewegten sich immer weniger. „Die sinkende körperliche Betätigung korrespondiert mit dem Anstieg von Depressionen und Angstzuständen“, warnt die Forscherin.
„Eltern gefordert, betriebsam gegenzusteuern“
Untersucht und verglichen nach sich ziehen die Forscher die moderate solange bis intensive körperliche Aktivität. Normales Gehen etwa gehört nicht dazu, wohl freilich schnelles Gehen, Fahrradfahren: jede Aktivität, c/o jener die Herzfrequenz steigt und man ein kleinster Teil in Schwitzen gerät. Insgesamt wurden die Daten von 15.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Rund 2000 von ihnen waren an ein sogenanntes Akzelerometer erreichbar, ein Beschleunigungssensor, jener die Intensität jener Bewegung misst. Die restlichen Daten beruhen gen einer Selbsteinschätzung oder jener Aussage jener Eltern.
„Viele Kinder kamen während jener Pandemie damit nicht einmal gen eine halbe Stunde Bewegung am Tag“, sagt Ludwig-Walz. Diese Inaktivität mache Folgeerkrankungen wie Adipositas oder Herzerkrankungen klar wahrscheinlicher. „Da droht eine Generation heranzuwachsen, die wegen Bewegungsmangel von etlichen gesundheitlichen Folgeschäden betroffen sein könnte“, warnt die Gesundheitswissenschaftlerin.
Vor allem zu Händen die Mädchen könne jener Bewegungsmangel zum Problem werden. „Bei Mädchen lag die körperliche Aktivität schon vor jener Pandemie klar hinter jener von Jungen zurück“, sagt Ludwig-Walz. „Jungen toben und raufen mehr, und Mädchen sitzen zu Händen die Schule offenbar länger am Schreibtisch.“
Noch gibt es nur wenige Studien, die die Bewegung von Kindern nachher jener Pandemie erfasst. „Die Wissenschaft hängt ja immer ein kleinster Teil nachher“, sagt die Forscherin. Die wenigen Studien, die es gibt, zeigen, dass sich jener Bewegungsmangel verfestigt hat. Einige Grundschulkinder könnten keinen Purzelbaum mehr versohlen, geschweige denn eine Rolle rückwärts zeugen, warnen Forscher und wenn schon Kinderärzte.
Spielen im Freien, Schwimmen oder Turnen sollten wieder fester Bestandteil im Tagesablauf von Kindern werden, fordert Ludwig-Walz. „Auch Eltern sind jetzt gefordert, betriebsam gegenzusteuern – und sei es, die Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Schule zu schicken oder selbst durch körperliche Aktivität ein Vorbild zu sein.“ Zudem müsse die Forschung die körperliche Betätigung von Kindern gezielter auswerten.
Source: welt.de