Die Paketboten haben derzeit alle Hände voll zu tun. Kein Wunder also, dass die Online-Händler zuversichtlich auf den Rest des Weihnachtsgeschäfts blicken.
Trotz der zurückhaltenden Konsumlaune deutet sich für den E-Commerce in Deutschland ein erfreulicher Jahresabschluss an. Viele Sortimentsbereiche verzeichnen im Oktober und November ein Umsatzplus. Doch der Online-Modehandel kommt nicht voran.
Die Online-Händler können sich in diesem Jahr offenbar auf ein fröhliches Weihnachtsfest freuen. Jedenfalls weist darauf die Entwicklung der Erlöse im Oktober und November hin. Alles in allem lag das Plus in diesem Zeitraum bei rund 3%.
Online-Handel mit gebrauchter Mode
Ist Vinted bald 8 Mrd. Euro wert?
Der litauische Recommerce-Gigant Vinted kommt möglicherweise schon bald auf eine Bewertung von 8 Mrd. Euro. Das geht aus einem Bericht der britischen Zeitung The Times hervor. Demnach führt der Betreiber der europaweit aktiven Secondhand-Plattform Vinted Vorgespräche mit möglichen Investoren, die am Kauf von Vinted-Aktien interessiert seien.
Auch Artikel wie Lebensmittel und Drogerieartikel werden immer häufiger im Internet gekauft. Überdurchschnittlich zugelegt hat nämlich das Cluster Täglicher Bedarf. Hier verzeichnet der bevh ein Plus von knapp 7%. Mittlerweile liegt der Wert der Bestellungen hier allein in den vergangenen zwei Monaten bereits bei 1,5 Mrd. Euro. Deutlich weniger Wachstum gab es im Cluster Unterhaltung (u.a. Bücher, Musik-Downloads, Elektronikartikel). Hier wurde im Schnitt ein Plus von 1,3% erzielt. Auch das Cluster Freizeit (unter anderem Hobby- und do it yourself-Artikel) verzeichnet lediglich eine Steigerung von 1,8%.
Die Vertriebstypen
Mehr noch als die Marktplätze, die ein Plus von 3,6% verzeichnen, trägt das starke Abschneiden der Online-Pureplayer mit einem Wachstum von fast 5% zum positiven Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft bei. „Die Online-Pureplayer verstehen es, sich im harten Wettbewerb mit den Marktplätzen zu behaupten und den Menschen bei der Geschenksuche die passenden Inspirationen und Produkte zu bieten“, erklärt der stellvertretende bevh-Hauptgeschäftsführer Martin Groß-Albenhausen.
„Einzig im Multichannel-Handel, also in den Onlineshops der stationären Händler haben die Kunden weniger Umsätze gelassen als im Vorjahreszeitraum“, so Groß-Albenhausen. Hier verzeichnet der bevh ein Minus von 3,4%. Dennoch ist er für das Weihnachtsgeschäft am Jahresende zuversichtlich: „Das Jahr könnte für den Onlinehandel mit derselben hoffnungsvollen Note enden, mit der es begonnen hat.“
Modebranche besonders betroffen
Wie Temu und Shein dem Einzelhandel vor Weihnachten zusetzen
Viele Menschen in Deutschland kaufen ihre Weihnachtsgeschenke bei asiatischen Shopping-Portalen – zum Ärger des Handels. Wie groß ist der Schaden?
Ein vergleichsweise geringer Umsatzanteil entfällt auf die Vertriebstypen Homeshopping und Herstellerversender, die allerdings mit plus 2,2% und plus 1,1% ebenfalls Wachstum erzielen. Deutlich mehr haben die Deutschen laut bevh im Oktober und November auch für digital vermarktete Dienstleistungen ausgegeben.
Zur Erhebung
Für die Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden wöchentlich rund 40.000 Privatpersonen in Deutschland ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel sowie zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z. B. Reisen oder Ticketing) befragt. Die aktuell vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums 1. Oktober bis 30. November 2025.