Berlin-Marathon: Dumm gelaufen

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 39/2024.

Als das Unglück noch gar nicht angefangen hat, sehen die anderen schon aus wie gerettet. 16. September 2018, Berlin-Tiergarten, Straße des 17. Juni. Es ist kurz vor zehn am Morgen, und gleich laufe ich meinen ersten Marathon. Ein Knistern liegt in der Luft, Anspannung, könnte man meinen, vielleicht sogar Vorfreude. Es ist aber das Knistern der Aludecken, die sich ein Großteil der Läuferinnen und Läufer im hintersten Starterfeld über die Schultern geworfen hat. Normalerweise wird man in so etwas eingewickelt, wenn man gerade aus einem zerknautschten Auto gezogen wurde oder aus einem eingestürzten Bergbauschacht. Beim Marathon hingegen geht es aus anderen Gründen um den wärmenden Effekt der Aludecken: Man will vorher keine unnötigen Kalorien verbrennen.

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